,,In Mannheim wird die Zukunft gemacht." Mit diesem kraftvollen Satz hatte Stadtmarketing-Geschäftsführerin Karmen Strahonja vor drei Jahren die Premiere des von ihr initiierten Innovationsfestivals innomake! eingeläutet. Klingt äußerst selbstbewusst - war aber schon immer so. Die Stadt der Ideen hat häufig Antworten auf große Fragen der jeweiligen Epoche gefunden und mit bahnbrechenden Erfindungen - zum Beispiel mit dem Fahrrad über das Auto bis zum Zeppelin - die ganze Welt bewegt.

Auch im 21. Jahrhundert liefert die Quadratestadt wertvolle Impulse zur Bewältigung der massiven Herausforderungen unserer Zeit. Klima, Energieversorgung, Ökonomie und Gesellschaft - es geht um nichts Geringeres als die zukunftsfähige Ausrichtung unserer Welt. Eine gerechte, nachhaltige, zukunftsorientierte - schlicht lebenswerte-Stadtgestaltung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Das haben die Mannheimerinnen und Mannheimer schon früh verstanden. Bereits 2015 hatte die Stadt im engen Dialog mit ihrer Bürgerschaft ein neues Leitbild entwickelt und leistet seitdem Pionierarbeit bei der lokalen Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele. Nur logisch also, dass sich das mittlerweile international anerkannte Innovationsfestival innomake! bei seiner gestern gestarteten vierten Auflage das Leitmotiv ,,Urbane Transformation - Die gesunde und mobile Gesellschaft in einer nachhaltigen Stadt" gegeben hat.

Eine zunächst eher abstrakte Überschrift, die aber schnell mit Leben gefüllt wird. Denn beim Festival werden noch bis morgen ganz konkrete Fragen diskutiert, zum Beispiel:

● Welche Infrastruktur benötigt der mobile Mensch in einer Stadt der Zukunft mit einer hohen, barrierefreien Aufenthaltsqualität?
● Wie kann die Kreislaufwirtschaft das Bewusstsein einer Stadt wandeln? Wie lässt sich unsere Energieversorgung klimapositiv gestalten?
●Welche Rolle spielen Kunst und Kultur als Quelle von Inspiration in einer Stadt?
● Welche neuen Chancen entstehen für Innenstädte sowie für die lokalen Stadtteilzentren?

Das Festival nutzt dabei seine große Stärkealle Akteure der Stadt zu verbinden und eine Plattform für innovative Ideen zu schaffen. Experten aus Gesellschaft, Wirtschaft, Forschung, Bildung und Politik steigen in verschiedenen über die Stadt verteilten Locations in Vorträgen und Diskussionen tief in alle relevanten Themen des Wandels ein, darunter Energieversorgung, nachhaltige Mobilität, Ressourcenmanagement, Wohnen, Gesundheit, Ernährung und soziale Gerechtigkeit. Da Mannheim aber nicht nur die Stadt der Ideen, sondern auch der Macher ist, wird in den innomake!-Foren nicht nur geredet, sondern gleich gehandelt. Lösungen für die bevorstehenden Aufgaben einer Stadt werden in interaktiven Formaten, zum Beispiel in Workshops, konkretisiert. So startet ein Expertenteam aus Ärzten, Fitnesstrainern, Marketingprofis und Informatikstudenten direkt vor Ort die Entwicklung einer Gesundheitsapp für die Inter Versicherung, um nur ein Beispiel zu nennen.

Krönender Höhepunkt ist das Abschluss-Symposium morgen Abend im ,,Port 25" und im Kreativwirtschaftszentrum ,,C-Hub", das mit der Keynote von Anders Indset geadelt wird (siehe auch Interview auf Seite 3). Der Norweger zählt zu den weltweit führenden Wirtschaftsphilosophen, ist mehrfacher ,,Spiegel-Bestseller"-Autor und regelmäßiger Sparringspartner für CEOs und politische Führungskräfte. Dass Indset die Keynote übernommen hat, unterstreicht den Stellenwert des Festivals deutlich. Möglich, dass er den Weg nach Mannheim auch deshalb angetreten hat, weil er hier den perfekte Nährboden für Innovationen vorfindet. Indset ist nämlich davon überzeugt, dass Erfinder ein spezielles Umfeld benötigen, um etwas Neues zu schaffen. Dafür ist die Quadratestadt mit ihren Gründerzentren und den vielen kreativen Köpfen aus Unternehmen, Startups und der Stadtgesellschaft ein Musterbeispiel. red

ZU DIESER AUSGABE

Es muss nicht immer die ganz große Erfindung sein. Davon hat Mannheim schon einige hervorgebracht - Karl Drais oder Carl Benz lassen grüßen. Wir benötigen heute vielmehr eine große Anzahl von Ideen und Innovationen in unterschiedlichen Bereichen, um die großen Herausforderungen unserer Zeit meistern zu können und die Welt tatsächlich wieder nachhaltig zu machen. Dafür bietet Mannheim mit seinen vielen klugen Köpfen, seinen Gründerzentren und seiner vielgerühmten ,,Macherqualität" den perfekten Nährboden. Ideen benötigen aber auch Plattformen, um diskutiert zu werden und zu reifen. Auch hier ist Mannheim bestens positioniert. Das 2019 ins Leben gerufene innomake!-Festival, dessen vierte Auflage seit gestern läuft, gilt schon jetzt als führendes Festival für nachhaltige Innovation im deutschsprachigen Raum. Wir haben für diese Beilage des Leitthema des diesjährigen Festivals - ,,Urbane Transformation - Die gesunde und mobile Gesellschaft in einer nachhaltigen Stadt - genauer unter die Lupe genommen. Gefunden haben wir in der Stadt jede Menge spannende Ansätze und bereits erfolgreiche Projekte aus ganz unterschiedlichen Bereichen, aber mit einem gemeinsamen Ziel: ein nachhaltiges, gesundes und lebenswertes Umfeld zu schaffen. Einige Beispiele - vom essbaren Besteck über exquisite vegane Handtaschen bis hin zum rückenschonenden Schulranzen und wichtigen Bausteinen für die Verkehrswende stellen wir auf den folgenden Seiten ausführlicher vor. Sie stehen exemplarisch für den Ideenreichtum in der Quadratestadt, der Mut für die Zukunft macht.