Kaffeerösterei, stylische Wohnräume, Handwerk, Gastronomie, Gin-Bar, Künstler, Küchen, Stuck-Atelier, Oldtimer, Designer, Trendsportladen - die Liste ist ebenso lang wie vielfältig. In die Backsteingebäuden auf dem FaK brikgelände hat sich dieser abwechslungsreicher Mix angesiedelt und damit ist noch lange nicht Schluss. Im Gegenteil, auf dem Fabrikgelände, das immerhin rund acht Hektar groß ist, wird sich auch in den nächsten Jahren viel tun. „Insgesamt werden sogar rund elf Hektar überplant", sagt Lydia Berressem, Planungsleiterin der Industriehof Speyer GmbH. Der Industriehof Speyer ist ein besonderes Stadtquartier. Eines mit kurzen Wegen, das sich bereits zu einem lebendigen Teil von Speyer entwickelt hat: Alt und Neu, Historie und Moderne - das alles prägt die Attraktivität des Quartiers.

Der Industriehof Speyer von oben BILD: I-HOF
Der Industriehof Speyer von oben BILD: I-HOF

Das Dorf in der Stadt, wie der I-HOF gerne genannt wird, hat eine bewegte Geschichte. Die Celluloid-Fabrik Speyer wurde im Jahre 1897 von Kommerzienrat Franz Kirrmeier gegründet und später von Kirrmeier und Scherer weitergeführt. In ihren Glanzzeiten waren dort mehr als 1000 Menschen beschäftigt. 1968 wurde die Fabrik stillgelegt. In den vergangenen Jahren siedelten sich dort immer mehr Unternehmen an und 2018 haben neue Gesellschafter die Industriehof Speyer GmbH übernommen. ,,Wir wollen leben, arbeiten und wohnen miteinander verbinden. Dabei soll auch bezahlbarer Wohnraum angrenzend an die vorhandene Wohnbebauung im Süden entstehen", so Berressem. Die Pläne für das Areal sind vielfältig und Mitwirkung ist erwünscht. „Wir haben 2021 einen städtebaulichen Wettbewerb ausgelobt. Die Siegerentwürfe wurden Anfang 2022 präsentiert und das Wettbewerbsergebnis verschiedenen Gremien, Fachbehörden und natürlich auch mit interessierten Bürgern diskutiert. Die Anregungen wurden so weit, wie möglich berücksichtigt und im Februar dieses Jahres vorgestellt", berichtet die Planungsleiterin. 100 Gäste kamen zur Präsentation des Rahmenplanes, der in verschiedenen Ausschüssen vorgestellt und gebilligt werden muss, bevor er am 27. April im Stadtrat beschlossen wird.

TOLLER KONTRAST ZWISCHEN ALT UND NEU

Inzwischen gehen die Arbeiten auf dem Firmen-Areal weiter. ,,Halle 2 wird gerade zum Leben erweckt", erklärt Berressem. Einst war in der um 1907 erbauten dreigeschossigen Halle 2 die Wäscherei und Kocherei untergebracht. In Zukunft bieten sich hier nicht alltägliche Gewerbeflächen für Manufakturen, Design- und Kreativwerkstätten, Shops und Einzelhandel sowie Büros und Dienstleistungsunternehmen, die eine besondere Adresse jenseits des Üblichen suchen. Die Fertigstellung der Mieteinheiten ist für 2024 vorgesehen. ,,Die unverwechselbare Bestandsarchitektur bildet zukünftig die einzigartige Kulisse für unverwechselbare Unternehmensadressen. Besonderer Vorteil: Durch die Modernisierung sind die Gewerbeflächen brandneu sowie modern ausgestattet und haben das Flair der historischen Industriearchitektur - ein toller Kontrast von Alt und Neu", schwärmt Berressem. Auch Straßentechnisch hat sich einiges getan. ,,In den vergangenen Monaten wurde die Versorgungsinfrastruktur, also die Leitungen im Boden sowie die Oberflächen wie Asphalt und Pflaster verbessert", berichtet die Planerin. Auch Schildertechnisch soll sich in Zukunft wieder einiges tun. „Bedingt durch zahlreiche Arbeiten mussten wir Hinweise am Eingang zum I-HOF entfernen. Dies soll bald wieder verbessert werden.", sagt die Industriehof-Expertin. Wer über die weitere Entwicklung des Industriehofs Speyer auf dem Laufenden bleiben will, findet viele Infos unter www.industriehof-speyer.de .