Karies ist neben Adipositas und Asthma eine der häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter. Unbehandelt kann Karies Schmerzen und Entzündungen verursachen, die nicht nur zu Problemen beim Essen führen können, sondern auch zu Beeinträchtigungen beim Sprechen. Doch es gibt auch gute Nachrichten, denn Karies ist vermeidbar. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine gesunde Ernährung sind dabei wesentliche Bausteine. Der zahnärztliche Kinderpass, der im Auftrag der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KZV BW) und der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg (LZK BW) entstanden ist, hilft dabei und erinnert zudem an wichtige Termine und Untersuchungen.Bereits im Jahr 2008 wurde der erste zahnärztliche Kinderpass in Baden-Württemberg herausgegeben. Nun hat das das Informationszentrum Zahn- und Mundgesundheit Baden-Württemberg (IZZ BW), als gemeinsame Presse- und Öffentlichkeitsstelle beider Körperschaften, den zahnärztlichen Kinderpass komplett überarbeitet und neu aufgelegt. Als zahnmedizinische Expertin hat Dr. Yvonne Wagner, Direktorin des Zahnmedizinischen Fortbildungszentrums Stuttgart (ZFZ), das Projekt begleitet. Bereits vier Wochen nach Erscheinen, war ein Drittel der Auflage verteilt und die Nachfrage ist seither ungebrochen.Nicht nur optisch wurde die aktuelle Auflage des Kinderpasses neu erarbeitet, sondern auch inhaltlich aktualisiert. Ein Aspekt dabei war die Unterstützung der Eltern und Betreuungspersonen im Alltag.Im Großteil der Bevölkerung wächst das Bewusstsein für die Mundgesundheit und es fällt mitunter schwer, einen Überblick über die Vielzahl an Angeboten und Möglichkeiten zu behalten. In anderen Familien hingegen spielt die Zahn- und Mundhygiene eine eher untergeordnete Rolle – sei es aus Unwissenheit oder mangelnden Möglichkeiten. In allen Fällen will der zahnmedizinische Kinderpass Orientierung, Anleitung und Aufklärung bieten.

Auf insgesamt 20 Seiten informiert er Eltern und Betreuungspersonen über wesentliche Aspekte wie Fluoridprophylaxe, die richtige Zahnpflege der ersten Zähnchen, eine gesunde Ernährung und anstehende Vorsorgetermine.

Neben zahlreichen elementaren Informationen rund um die Zahn- und Mundgesundheit der Jüngsten werden Eltern und Betreuungspersonen zudem darüber aufgeklärt, dass ihre Sprösslinge zwischen dem sechsten und dem vollendeten 33. Lebensmonat Anspruch auf mehrere Früherkennungsuntersuchungen haben.

„Für ein zahngesundes Leben ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Zahnpflege vom ersten durchbrechenden Milchzahn an tagtäglich betrieben wird und dadurch frühzeitig eine Ritualisierung beginnt“, berichtet Dr. Simone Hauer, Zahnärztin aus Oberkirch, deren Schwerpunkt unter anderem die Kinderzahnheilkunde ist. Doch auch die beste Zahnpflege kann ihre Wirkung nur dann voll entfalten, wenn das Ernährungsverhalten stimmig ist und erblich bedingte Vorerkrankungen oder Fehlstellungen rechtzeitig erkannt werden. „Hier gilt es, den Eltern und anderen Pflegepersonen frühzeitig beratend zur Seite zu stehen und Defizite in der Mundhygiene, aber auch im Ernährungsverhalten ins Bewusstsein zu rufen“, so Dr. Hauer.

Ähnlich wie das Kinderuntersuchungsheft ist der Zahnärztliche Kinderpass nach dem Prinzip der Dokumentation aufgebaut. Der regelmäßige Besuch in der Zahnarztpraxis sorgt zudem dafür, dass die Kinder von Anfang an gute Erfahrungen sammeln und keine Vorbehalte gegenüber einem Zahnarztbesuch entwickeln. Spielerisch und von Kindesbeinen an begreift der Nachwuchs, dass regelmäßiges Zähneputzen wichtig ist und mal ein Apfel anstatt einer Zuckerstange wesentlich für eine gute Zahn- und Mundgesundheit sein kann.

Der zahnärztliche Kinderpass kann online über die Homepage des IZZ (www.izzbw.de/informaterial) bestellt werden. izz