Die Menschen lieben die Rose – nicht umsonst wird sie schließlich Königin der Blumen genannt. Doch: Rosen sind auch anfällig für Krankheiten und nicht immer blühen sie so prächtig, wie man sich das vorstellt. Das macht es nicht einfach für Gärtner: Es gibt unzählige Rosensorten und jedes Jahr kommen neue Züchtungen auf den Markt. Wie soll man da wissen, welche Exemplare gut für den Garten sind? Diese Prädikate und Titel helfen bei der Auswahl:

DAS ADR-SIEGEL

ADR steht für die „Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung“, und sie gilt als eine der härtesten Rosenprüfungen der Welt. Rosensorten, die das Prüfsiegel erhalten, haben sich als besonders pflegeleicht und robust erwiesen. Diese Pflanzen haben sich drei Jahre lang an unterschiedlichen Standorten bewähren müssen. Sie müssen dabei gut aussehen, lange blühen und ohne chemische Hilfsmittel Pilzkrankheiten überstehen. Die Prüfer gehören dem Bund deutscher Baumschulen (BdB), dem Bundessortenamt oder einem von zwölf Prüfgärten an Hochschulen, Gartenakademien oder Landesbetrieben an. Außerdem sind Rosenzüchter sowie unabhängige Experten an der Auswahl beteiligt. Von über 1600 Neuheiten, die seit 1945 getestet wurden, haben nur gut 430 das Siegel bislang erhalten – und nicht mehr alle würden es gemäß der aktuellen Ansprüche an Rosen heute noch bekommen. Daher gibt es inzwischen auch eine Laufzeitbegrenzung für das ADR-Siegel. Das Sortiment umfasst aktuell 172 Sorten. Unter www.adr-rose.de finden sich die Liste und eine Suchmaske, mit der man eine passende Auswahl für seinen Standort festlegen kann.

DIE ROSE DES JAHRES

Diese Auszeichnung vergeben die Mitglieder der Deutschen Rosengesellschaft jedes Jahr einer herausragenden Rose. Im Jahr 2022 ist es übrigens die Kletterrose „Perennial Domino“ geworden: Die Titelträgerin wächst laut der Rosengesellschaft kraftvoll und trägt eine reiche Blüte in Glutrot. Da diese in der Mitte offen ist, können Bienen und Hummeln einfacher an Nektar und Pollen gelangen. Aber auch die weiteren Nominierten können eine Empfehlung sein: Zum Beispiel: ‘Boscobel’ erreicht eine Höhe von etwa 1,20 Metern. Daran bilden sich große Blüten. Die Persica-Hybride „See you in purple“ sticht optisch noch mehr heraus: Ihre ungefüllten und damit insektenfreundlichen Blüten tragen eine purpurrote Mitte auf cremefarbenem Grund. dpa

Rückschnitt von gehölzen

Experten-Tipp

Im Juli haben Gehölze ihr Längenwachstum abgeschlossen und treiben aus ihren Seitenknospen aus. Damit bietet sich ein guter Zeitpunkt, um Hecken zu schneiden. Zu beachten ist jedoch, dass von März bis September, nur ein Formschnitt durchgeführt werden darf. Also kein radikaler Rückschnitt, sondern nur das Einkürzen der bis dato gewachsenen Triebe. Dies hat den Hintergrund, dass sonst Vögel beim Brüten gestört werden.

Einige Gehölze sollen jedoch direkt nach der Blüte geschnitten werden, da sonst bei zu spätem Rückschnitt die Knospen für die nächste Blühperiode mit entfernt werden würden. Beispiele hierfür sind der Rhododendron oder Azaleen.

Alle Blütensträucher, die im Frühjahr blühen, können auch direkt danach wieder in Form gebracht werden. Dafür nicht nur die Blütenstiele entfernen, sondern auch die Triebspitzen. Das Wachstum der Seitentriebe wird gefördert und eine dichtere Pflanze entsteht. Es sollte allerdings trotzdem in der Laubfreien Zeit ein Auslichtungsschnitt erfolgen. Afra Schuster-Stoll Gartenbautechnikerin im Gartencenter Beier in Mannheim-Sandhofen