Es war eine der traurigsten und schockierendsten Nachrichten, die die Adler Mannheim am 01. Juli 2020 erhielten: Udo Scholz, die Stimme und Seele der Adler Mannheim, ist an den Folgen eines Herzstillstands verstorben. Mit Ungläubigkeit, Entsetzen und großer Bestürzung hatte jeder die kaum zu fassende Nachricht aufgenommen. Doch eines ist klar: Udo Scholz ist und bleibt unvergessen.    

Nicht nur, aber gerade in dieser für uns alle herausfordernden Zeit hätte uns Udo ohne jeden Zweifel gutgetan. Denn die aufgeweckte Frohnatur hätte dieser Tage immer das Positive gesucht und gefunden. Udo hätte die Niedergeschlagenen zum Lachen gebracht, hätte Lösungen gesehen, wo andere von Problemen geplagt wären, und hätte zugehört, wenn er hätte zuhören müssen. Denn genau dieser Schlag Mensch war Udo. Und genau deshalb werden wir unseren Udo auf ewig in Erinnerung behalten. Wir werden nie vergessen, wie emotional Udo unsere Mannschaft vorstellte, wie er die eine oder andere Spitze in Richtung Gastmannschaft fallen ließ. Wie Udo die La Ola nach einem Sieg mit der Nordwestkurve zelebrierte, wie er die Kinder bei den Vesperkirchen zum Strahlen brachte oder wie er einfach nur da war, wie er einfach nur er war.

„Udo war weit mehr als ein Stadionsprecher: ein Freund, ein Helfer in allen Lebenslagen, immer herzlich, hilfsbereit, gut gelaunt und für alle da“, sagte Adler-Geschäftsführer Matthias Binder, sichtlich berührt auf der großen Trauerzeremonie vor dem ersten Heimspiel der Saison 2021/22 gegen die Nürnberg Ice Tigers. Udo war eine Institution, „das Herz der Adler“, wie ihn Daniel Hopp, geschäftsführender Gesellschafter der Adler, in einem emotionalen Abschiedsfilm bezeichnete.

Eine würdige Abschiedszeremonie für Udo Scholz - der Stimme der Mannheimer SAP Arena -2
Eine würdige Abschiedszeremonie für Udo Scholz - der Stimme der Mannheimer SAP Arena -3

AUF SEINE ART AUS ÜBERZEUGUNG

Udo liebte die Menschen, mit denen er in Berührung kam, liebte das Leben, lebte sein Leben. Auf seine ganz persönliche Art. Aus voller Überzeugung. Dass der Klassiker „My Way“ von Frank Sinatra an jenem Abend über die Lautsprecher der SAP Arena ertönte, als das Banner mit Udos Namen unter das Hallendach gezogen wurde, passte ins Bild, passte zu Udos Leben. Genauso wie das Mikrofon.

Schon in seiner Jugend schallte seine Stimme über den Bahnhof seiner Geburtsstadt Brügge. Schnell war klar, dass die Frohnatur gehört werden will und muss. Nachdem der Familienvater unter anderem für die Fußballclubs aus Dortmund und Kaiserslautern die Ansagen sprach, übernahm Udo ab 1994 dieses Amt bei den Adlern. Über viele Jahre hinweg pflegte Udo Rituale. So stand die Stadionsprecherlegende bei jedem Heimspiel vor der Zeitnahme auf dem Eis, wenn er die Starting Six verlas. Und genau dort, wo sich Udo immer positionierte, ist nun die Silhouette seiner Fußabdrücke im Untereis verewigt.

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EIN SCHILD ALS DENKMAL

Doch nicht nur in der SAP Arena wird an den Mann gedacht, der die Adler über zwei Jahrzehnte entscheidend mitgeprägt hat. So wurde auch der Südplatz zwischen den Eingängen A und B in „Udo-Scholz-Platz“ umbenannt und mit einem entsprechenden Schild gekennzeichnet.

Dass die Erinnerungen an Udo Scholz mit der Zeit verblassen, liegt in der Natur der Sache. Doch mit einem Banner, den Fußabdrücken im Untereis sowie dem Udo-Scholz-Platz halten wir unsere langjährige Stimme und Seele des Clubs am Leben. Denn eines ist klar: Udo Scholz ist und bleibt unvergessen.