Die Games-Branche wächst. Und monatlich kommen etliche neue Videospiele auf den Markt, ob für Konsole, PC oder das Smartphone. Doch wer ist an der Produktion eigentlich beteiligt?

„Grundsätzlich kann man die Berufe der Games-Branche in drei Bereiche einteilen", sagt Felix Falk, Geschäftsführer von game - Verband der deutschen Games-Branche. Nämlich in technische, wie dem dem des Programmierers, kreativ-künstlerische, zum Beispiel in der Grafik und die kaufmännischen Berufe, wie der Spielevermarktung und dem Projektmanagement.

Die Games-Branche leide unter Fachkräftemangel. „So sind derzeit bei rund jedem zweiten Games-Unternehmen in Deutschland Positionen unbesetzt", sagt Falk. Wer sich beruflich im Bereich Videospiele verwirklichen will, hat also viele Möglichkeiten. Eine Auswahl:

> GAME PROGRAMMER

Nachdem die Story für ein Spiel steht, muss es programmiert werden. Da ist Teamarbeit gefragt. Gerade bei größeren Spielen gilt es über mehrere Wochen und Monate an den Quellcodes zu arbeiten. "Wir bekommen den Auftrag und dann heißt es Eigeninitiative und Arbeitsaufteilung", sagt Markus Schenk (Name geändert), Game Programmer bei einem großen internationalen Spielentwickler.

Während manche Kollegen am Hauptspiel arbeiten würden, müssten sich andere vor allem um Bugs (Fehler) im Spiel kümmern und diese beheben. „Für diesen Beruf braucht man nicht immer ein Studium oder eine Ausbildung. Das Programmieren bringen sich viele Menschen auch einfach selbst bei", sagt Schenk.

Verdienstmöglichkeiten: Laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit liegt das mittlere monatliche Bruttoentgelt (Median) für Vollzeitbeschäftigte bei gut 4800 Euro. Mit InnoGames hat ein großes deutsches Games-Unternehmen 2022 seine Gehaltsbänder veröffentlicht. Für die Position "Programmer Regular" gibt es ein Jahresbruttogehalt zwischen 58 000 und 75 000 Euro an.

> GAMEDESIGNER/IN

Die Aufgaben im Gamedesign sind breitgefächert. Grundsätzlich geht es darum, die Spielmechanik zu entwerfen. Die grundlegende Spielidee muss in Regeln übertragen werden, die einen Spielablauf ergeben, so der Branchenverband Game auf seiner Webseite. Gamedesigner können sich auf die Benutzeroberfläche spezialisieren, auf die Spielelemente, aber auch auf die narrativen Elemente, also der Entwicklung der Story und Dramaturgie.

Gefragt ist vor allem Kommunikationsfähigkeit, aber auch analytische Fähigkeiten, logisches Denk- und Abstraktionsvermögen und ein gutes Organisationstalent. ,,Die Designer müssen für die Programmierer umsetzbare Konzepte erstellen", sagt Schenk.

Verdienstmöglichkeiten: Im Entgeltatlas wird das mittlere monatliche Bruttoentgelt auf rund 3470 Euro beziffert. Für erfahrene Gamedesigner kann das Gehalt aber auch deutlich höher ausfallen.

> GRAFIKDESIGNER/IN:

Die großen Open-World-Games vieler Spieleentwickler. sind Aushängeschild Doch egal wie groß ein Spiel ist, eine vernünftige Grafik ist für das Wohlbefinden der Nutzerinnen und Nutzer entscheidend.

Grafikdesigner arbeiten deshalb eng mit den Autoren des Spiels zusammen, um den visuellen Stil an die Geschichte anzupassen. Es geht darum Charaktere, Gegenstände und die Spielumgebung aussagekräftig zu gestalten. "Viele, die in diesem Beruf arbeiten, haben zum Beispiel eine Ausbildung zum Produktdesigner absolviert", sagt Schenk. Daneben sind Studiengänge wie Kommunikationsdesign und Mediengestaltung nur zwei von zahlreichen weiteren Einstiegsmöglichkeiten in den Beruf.

Verdienstmöglichkeiten: Laut Entgeltatlas beziffert sich das mittlere monatliche Bruttoentgelt für Grafikdesignerinnen und -designer auf 3470 Euro.

> SOUND DESIGNER/IN

Neben der zum Teil epischen Musik, die manche Spiele begleitet und von Komponisten entwickelt wird, gibt es die Sound Designer, die dem allgemeinen Spiel Leben und Liebe einhauchen. Sie entwickeln eine echte Geräuschkulisse für das Spielerlebnis.

Dafür müssen Geräusche wie Schritte oder Wetterereignisse perfekt dargestellt werden. "Wir Programmierer versuchen da den Sound Designern so gut es geht Unterstützung zu bieten", sagt Schenk. Wer Spaß am Programmieren hat, ist in diesem Beruf gut aufgehoben. In den Beruf führt zum Beispiel die Ausbildung zum Mediengestalter Ton und Film oder Studiengänge wie Audio Engineering, Audio und Musikproduktion. Verdienstmöglichkeiten: Im Entgeltatlas wird das mittlere monatliche Bruttoentgelt für die Berufsgruppen "Audio Engineer" und "Mediengestalter/in - Bild und Ton" mit rund 3000 Euro beziffert.

> GAME USER RESEARCHER/IN:

Was wünschen sich die Konsumenten, welche Anforderungen muss ein Spiel erfüllen und passt das Spiel zum Zeitgeist? Solche Fragen versuchen Spezialisten aus dem Game User Research unter Einsatz sozialwissenschaftlicher Forschungsmethoden zu beantworten. Dafür arbeiten sie auch direkt mit Nutzerinnen und Nutzern zusammen.

„Wir laden die Konsumenten zum Teil direkt zu uns ein, sprechen mit ihnen über ihre Vorstellungen und lassen sie an unseren Konsolen die Spiele testen", sagt Markus Schenk. Zugang zum Beruf bietet zum Beispiel ein Studium der Psychologie. Aber auch Fachrichtungen wie Informatik, Soziologie, User Experience Management oder Kommunikationswissenschaften bieten sich an.

Verdienstmöglichkeiten: Für das Berufsbild „UX-Researcher/in" wird im Entgeltatlas ein mittleres monatliches Bruttoentgelt von rund 5900 Euro angegeben. Die Verdienstmöglichkeiten können aber je nach Branche variieren. Für das Berufsbild "Customer-ExperienceManager/in" liegt der Median für das monatliche Bruttoentgelt bei rund 4880 Euro.

Über weitere Berufsbilder und die jeweiligen Zugangsmöglichkeiten können sich Interessierte zum Beispiel auf der Karriereseite "gamecampus.de " des Branchenverbands Game informieren. dpa/tmn


Gute Jobchancen

Ob ambulant oder stationär: In der Pflege mangelt es an Arbeitskräften. Über welche Wege ein beruflicher Einstieg möglich ist - und welche Verdienstmöglichkeiten winken.

Die Personalnot in der Pflege ist in Deutschland teils riesig - und sie könnte sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Wer sich für eine Tätigkeit in der Pflege interessiert, hat also beste Aussichten, auch einen Job zu bekommen.

> HILFSKRÄFTE IM PFLEGEBEREICH

Hilfskräfte helfen Pflegebedürftigen beim Aufstehen, begleiten sie zur Toilette und helfen auf Stationen im Krankenhaus bei der Essensverteilung. Zudem räumen sie in Patientenzimmern auf- und assistieren Pflegefachpersonal beispielsweise beim Besorgen von Wäsche. Hilfskräfte arbeiten in Krankenhäusern sowie in Pflege- und Altenheimen, aber auch bei ambulanten Pflegediensten. Die formalen Voraussetzungen für eine Tätigkeit als Hilfskraft sind vergleichsweise niedrig. „Ein Hauptschulabschluss ist nicht erforderlich, aber sicherlich hilfreich", sagt Prof. Christel Bienstein vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe. "Die meisten Arbeitgeber erwarten aber zumindest den Besuch eines Lehrgangs", erklärt Anke Jürgensen vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn. Ein solcher Lehrgang, den anerkannte Organisationen wie etwa das Deutsche Rote Kreuz (DRK) oder die Johanniter anbieten, gliedert sich in einen theoretischen Teil sowie ein Pflegepraktikum und umfasst insgesamt 250 bis 500 Stunden. Der monatliche Bruttoverdienst von Hilfskräften liegt laut Bienstein bei bis zu 2100 Euro.

> QUALIFIZIERTE PFLEGEHELFER UND PFLEGEASSISTENTEN

Sie gibt es neben Hilfskräften. Tätig sind sie in Krankenhäusern und Heimen oder bei ambulanten Diensten. ,,Als Pflegehelfer beziehungsweise Pflegeassistent ist qualifiziert, wer eine ein- bis zweijährige Ausbildung nach Landesrecht absolviert hat", erklärt Anke Jürgensen. Das Ausbildungsprofil ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Qualifizierte Pflegehilfskräfte unterstützen beispielsweise bei der Körperpflege, helfen beim Anziehen von Stützstrümpfen oder begleiten im Krankenhaus Patienten beispielsweise zum Röntgen. Im Prinzip unterscheide sich das Aufgabengebiet nicht groß von dem einfacher Hilfskräfte, so Bienstein. Der Unterschied: Die qualifizierten Pflegehilfskräfte verfügen über mehr pflegerisches Wissen - und sie haben eine in der Pflege anerkannte Berufsausbildung. Der Verdienst beträgt laut Bienstein bis zu 2400 Euro brutto im Monat.

> AUSBILDUNG ZU PFLEGEFACHPERSONEN

Die klassische Ausbildung zur Pflegefachperson dauert drei Jahre. Voraussetzung ist eine zehnjährige Schulausbildung. Seit 2020 gehören die früher getrennten Ausbildungen in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege der Vergangenheit an. Alle Azubis im Pflegebereich absolvieren die ersten zwei Jahre der generalistischen Ausbildung gemeinsam. Im dritten Ausbildungsjahr haben Azubis dann die Wahl: Entweder setzen sie die generalistische Ausbildung fort und erlangen die Berufsbezeichnung „Pflegefachmann" oder ,,Pflegefachfrau". Oder sie legen ihren Schwerpunkt auf die Pflege von älteren Menschen oder die Versorgung von Kindern - in solchen Fällen erwerben sie einen Abschluss als „Altenpflegerin" bzw. ,,Altenpfleger" oder ,,Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen".

Pflegefachpersonen haben vielseitige Aufgaben. Sie betreuen Patienten in stationären oder ambulanten Versorgungsbereichen pflegefachlich eigenständig, ihnen zur Seite stehen dabei häufig Hilfskräfte. Pflegefachpersonen versorgen Wunden, legen Verbände an und setzen medizintechnische Geräte wie etwa Überwachungsmonitore oder Beatmungsgeräte ein. Sie geben Medikamente aus, erstellen Pflegedokumentationen und Dienstpläne oder führen beispielsweise Patientenakten. ,,Vorrangig ermitteln sie den Pflegebedarf eines Patienten oder einer Patientin", so Anke Jürgensen. Sie planen Maßnahmen, führen sie durch und sichern die Pflegequalität. Außerdem unterstützen sie die Ärztinnen und Ärzte etwa bei der Diagnostik. Pflegefachpersonen verdienen laut Christel Bienstein zwischen 3400 Euro und 4100 Euro brutto monatlich, schon in der Ausbildung ist ein Verdienst von 1100 Euro brutto monatlich möglich.

> KARRIEREMÖGLICHKEITEN

Übrigens: Auch eine akademische Ausbildung zur Pflegefachperson ist möglich. Bei den primärqualifizierenden Studiengängen Pflege" lernen Studierende wissenschaftlich fundiert und selbstständig Menschen in jedem Alter zu pflegen und zu versorgen. Wer einen solchen Studiengang absolviert, erwirbt zum Berufsabschluss den akademischen Bachelor-Grad. „Möglich ist auch, erst die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachperson zu absolvieren und dann noch ein pflegebezogenes Studium dranzuhängen", sagt Anke Jürgensen. Für alle, die nicht mehr zur Uni möchten, gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. So ist etwa eine Fortbildung als Pflegeberaterin oder in speziellen Fachbereichen wie zum Beispiel Psychiatrie möglich. Auch die Übernahme der Stationsleitung ist nach entsprechender Weiterbildung eine Karriereoption. Und wer sich selbstständig machen will, kann etwa mit einem eigenen ambulanten Pflegedienst durchstarten. dpa/tmn