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Jan-Axel Alavaara von den Mannheimer Adlern: „Wir können noch besser spielen“
17.02.2021
Sportmanager Jan-Axel Alavaara hat zweifelsohne kein einfaches Jahr hinter sich – zumindest beruflich nicht. Aufgrund der Corona-Pandamie konnte der 45-jährige Schwede, der erst kürzlich seinen Vertrag bei den Adlern um drei Jahre verlängert hat, seinen Beruf nicht wie gewohnt ausüben. Auch die Zukunftsplanungen erweisen sich als echte Herausforderung. Im Interview spricht Alavaara über den ungewohnt langen Sommer, den Saisonstart der Adler vor leeren Rängen sowie die Zusammenstellung des Kaders für die neue Saison.
AXEL, LASS UNS ZUNÄCHST NOCHMALS ZURÜCKBLICKEN. DIE SOMMERPAUSE WAR LANG, SEHR LANG SOGAR. WIE HABEN DEINE EISHOCKEYFREIEN MONATE AUSGESEHEN? INWIEFERN HAT ES SICH VON DEN SOMMERN DAVOR UNTERSCHIEDEN?
Es war eine ganz andere, eine völlig unbekannte Situation. Mit dem Begegnungsverbot von März bis Juni, all den Unsicherheiten – das hat ein gewohntes Arbeiten unmöglich gemacht. Man wusste nicht, welche Spieler überhaupt nach Deutschland kommen können oder wollen. Es gab extrem viele unbeeinflussbare Faktoren. Irgendwann kamen die Ligastart-Verschiebungen dazu, sodass wir immer versuchen mussten, flexibel auf das Geschehen zu reagieren. Wir haben viele Planspiele durchgesprochen, wollten auf jedes denkbare Szenario und auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Es war in jedem Fall keine einfache Zeit.
SEIT EIN PAAR MONATEN WIRD IN VIELEN LÄNDERN WIEDER EISHOCKEY GESPIELT, WENN AUCH UNTER BESONDEREN BEDINGUNGEN. IST ES DIR INZWISCHEN WIEDER MÖGLICH, ZUMINDEST ETWAS ZUM NORMALEN ARBEITSALLTAG ZURÜCKZUKEHREN?
Ich habe zuletzt tatsächlich schon rund 25 Spiele überall dort live verfolgen können, wo es möglich war, beispielsweise in der Schweiz, der DEL2 oder, wie aktuell, in Schweden. Unser Credo, dass wir so viele Informationen von für uns interessanten Spielern haben möchten wie möglich, gilt auch in der aktuellen Phase. Schließlich müssen wir vorausdenken und wollen handlungsfähig sein, wenn ein entsprechender Akteur auf den Markt kommt. Ich habe auch viele Partien im Video angesehen, vor allem aus der KHL. Auch dort gibt es einige Spieler, die in den kommenden Jahren für uns von Interesse sein können.
PROFITIERST DU/PROFITIEREN DIE ADLER IN DER AKTUELLEN SITUATION NOCH MEHR VOM SCOUTINGNETZWERK, DAS MIT TODD HLUSHKO, BILL STEWART UND TOMMI VESANEN SEHR BREIT AUFGESTELLT IST?
Absolut. Wenn man die Spieler nicht live in Aktion sehen kann, muss man andere Mittel und Wege finden, um sich ein entsprechendes Bild eines potenziellen Neuzugangs zu machen. Klar, wir können uns Clips oder Highlights am Bildschirm anschauen, aber das ist mit einem Spiel, das man vor Ort verfolgt, nicht zu vergleichen. Aufgrund der aktuellen Situation telefoniere ich viel, rede oft mit Scouts und Agenten, hole mir Meinungen über Spieler ein. Mit Todd bin ich fast täglich in Kontakt, wir tauschen uns regelmäßig aus. Bevor wir Taylor Leier verpflichtet haben, um ein Beispiel zu nennen, haben wir rund 14 Quellen zu Rate gezogen, um zu erfahren, was er für ein Spieler ist, welche Stärken und Schwächen er hat, was für ein Typ er ist. Dadurch hatten wir ein sehr detailliertes Bild von ihm, das mir am Ende die Entscheidung leichtgemacht hat.
DER SAISONSTART MUSSTE ZWEIMAL VERSCHOBEN WERDEN, DOCH SEIT MITTE DEZEMBER FLITZEN DIE JUNGS WIEDER ÜBERS EIS. WIE WICHTIG WAR ES FÜR DAS DEUTSCHE EISHOCKEY, DASS DIE SAISON 2020/21, WENN AUCH IN EINEM ANDEREN FORMAT, AUSGETRAGEN WIRD?
Für das deutsche Eishockey war das von großer Bedeutung. Denn ohne Saison wäre Eishockey-Deutschland womöglich den Bach heruntergegangen. Das ist zum Glück nicht der Fall. Die Einschaltquoten sind sehr gut, es wird viel und regelmäßig über unseren Sport berichtet, das Interesse ist riesig. Darüber bin ich sehr froh.
STRENGE HYGIENEKONZEPTE REGELN DIE ABLÄUFE AN TRAININGS- UND SPIELTAGEN, BISLANG MUSSTEN ERST ZWEI PARTIEN DER GRIZZLYS WOLFSBURG CORONABEDINGT ABGESAGT WERDEN. DAS ZEIGT, DASS DIESE KONZEPTE GREIFEN UND VON ALLEN BETEILIGTEN GELEBT WERDEN, ODER?
Keine Frage. Seit knapp einem Jahr leben wir nun schon mit der Pandemie, inzwischen haben sich die Menschen an diese neue „Normalität“ gewöhnt. Wir desinfizieren uns regelmäßig die Hände, tragen Masken, halten Abstand und haben wenig Kontakt zu anderen Menschen. Dass alle sehr diszipliniert sind, zeigt, wie ernst sie mit der derzeitigen Situation umgehen.
AUFGRUND DER PANDEMIELAGE SIND KEINE ZUSCHAUER ERLAUBT. WIE ERLEBST DU DIE GEISTERSPIELE?
Natürlich liebe ich die Atmosphäre in der Arena. Wenn wir mit 4:1 führen und 13.600 Fans die Mannschaft nach vorne peitschen, bekomme ich jedes Mal Gänsehaut. Ich bin aber während eines Spiels so konzentriert und fokussiert, dass ich das Drumherum kaum mitbekomme. Die Jungs auf dem Eis erleben das sicherlich anders.
KANNST DU ALS EHEMALIGER SPIELER ANSATZWEISE EINSCHÄTZEN, WIE ES IST, VOR LEEREN RÄNGEN ZU SPIELEN?
Für die Spieler ist das definitiv alles andere als einfach. Wir haben zwar alle irgendwann mal vor einer kleinen Kulisse gespielt, die kaum für Stimmung gesorgt hat. Aber auch das ist mit einem Geisterspiel nicht zu vergleichen. Die Jungs vermissen diese Eishockeyabende vor ausverkauften Rängen und mit einer tollen Atmosphäre, aber sie beißen sich durch, haben die Hoffnung, dass es irgendwann wieder so sein wird wie vor der Pandemie.
WOHER NIMMT MAN ALS SPIELER DIE MOTIVATION, EIN PAAR PROZENT MEHR AN LEISTUNG HERAUSZUKITZELN, WENN ES ENG WIRD, WENN DAS SPIEL AUF DER KIPPE STEHT? SCHLIESSLICH SPRINGT OFTMALS DER FUNKE VON DEN RÄNGEN AUF DIE MANNSCHAFT ÜBER.
Sich in solchen Situationen selbst zu pushen, ist sicherlich keine einfache Aufgabe. Aber die Jungs machen das hervorragend. Sie reden untereinander sehr viel, tauschen sich aus. Auch die Coaches sprechen häufig mit den Spielern, motivieren sie. Oftmals reicht ein Spieler, der mit gutem Beispiel vorangeht, vielleicht einen Schuss blockt oder einen Check zu Ende fährt. Das reißt die anderen Spieler mit. Wir haben in Mannheim eine tolle Truppe, tolle Charaktere, die sich gegenseitig unterstützen.
DAS SIEHT MAN AUCH AUF DEM EIS. DIE ADLER SIND STARK IN DIE SAISON GESTARTET, STEHEN NACH 14 PARTIEN AUF PLATZ EINS DER SÜDGRUPPE. WIE ZUFRIEDEN BIST DU MIT DEN LEISTUNGEN DEINER MANNSCHAFT?
Betrachtet man nur die Ergebnisse und die aktuelle Platzierung, gibt es keinen Grund, unzufrieden zu sein. Die Jungs haben bislang einen klasse Job gemacht. Aber die Frage ist: Reichen unsere aktuellen Leistungen, um in den Playoffs weit zu kommen? Ich glaube nicht. Im Sport und vor allem im Eishockey kommt es auf die Kleinigkeiten an, die letztlich über Sieg oder Niederlage entscheiden. Ich bin überzeugt, dass wir noch Luft nach oben haben, dass wir noch besser spielen können, dass die Mannschaft ihr Potenzial noch nicht zu 100 Prozent erreicht hat. Die Saison ist aber kein Sprint, sondern ein Marathon, und wir sind auf einem sehr guten Weg.
DU HAST EBEN DIE KLEINIGKEITEN ANGESPROCHEN. KÖNNTEST DU DAS ETWAS NÄHER ERLÄUTERN? WO SIEHST DU DERZEIT DIE BAUSTELLEN IM SPIEL?
Für meinen Geschmack lassen wir noch zu viele Chancen des Gegners zu. Hier können wir ebenso noch eine Schippe draufpacken wie im Powerplay, wobei ich sagen muss, dass die Überzahlformationen ob der vielen Ausfälle wichtiger Spieler ständig verändert werden mussten. Gerade im Powerplay dauert es seine Zeit, bis die Jungs aufeinander abgestimmt sind. Zudem waren wir bislang nicht konstant genug, sowohl von Spiel zu Spiel als auch im Spiel selbst. Aber wie schon gesagt, wir bewegen uns in die richtige Richtung. Ich bin überzeugt, dass wir uns noch steigern können.
NORMALERWEISE STEHEN UM DIE WEIHNACHTSZEIT ERSTE VERTRAGSVERLÄNGERUNGEN UND VERPFLICHTUNGEN FÜR DIE NEUE SAISON AN. INWIEWEIT KANNST DU UNTER DEN AKTUELLEN GEGEBENHEITEN VORAUSSCHAUEND PLANEN?
Niemand weiß, wie die Corona-Situation im August oder September aussieht, ob und wie viele Zuschauer zur neuen Saison zugelassen sind. Vor diesem Hintergrund ist die Kaderplanung eine große Herausforderung. Wir führen derzeit intern viele Gespräche, machen uns Gedanken, was wirtschaftlich möglich ist, welche Risiken können und wollen wir eingehen. Alle Fragen können wir jetzt noch nicht beantworten. Daher werden wir mit Sicherheit mehr Zeit als sonst benötigen, um den Kader für die kommende Saison zusammenzustellen.
MIT TAYLOR LEIER HAST DU ERST KÜRZLICH EINEN NEUEN SPIELER VERPFLICHTET. IST MIT WEITEREN NACHVERPFLICHTUNGEN ZU RECHNEN ODER IST DER KADER NUN KOMPLETT?
Wir haben mit der Mannschaft gesprochen, bevor Taylors Verpflichtung öffentlich gemacht wurde. In dem Gespräch hatte ich den Jungs auch mitgeteilt, dass es aufgrund der besonderen Saison, in der wir uns befinden, durchaus sein kann, dass wir einen weiteren Spieler unter Vertrag nehmen. Allerdings werden wir keinen Spieler verpflichten, der uns nicht auf Anhieb besser macht. Zudem muss die wirtschaftliche Komponente stimmen.
LASS UNS ZUM ABSCHLUSS NOCH KURZ NACH NORDAMERIKA BLICKEN. EX-ADLER TIM STÜTZE WURDE IM SOMMER VON OTTAWA SENATORS GEDRAFTET UND SPIELT AKTUELL FÜR SEINEN ARBEITGEBER IN DER BESTEN LIGA DER WELT. WAS TRAUST DU IHM ZU? KANN ER DER NÄCHSTE LEON DRAISAITL WERDEN?
Tim hat auf jeden Fall das Potenzial, ein ganz Großer zu werden. Mit seinen Fähigkeiten gehört er in die NHL. Man darf aber nicht vergessen, dass er noch sehr jung ist. Er wird sicherlich noch etwas Zeit brauchen, um sich dem hohen Niveau anzupassen. Ich freue mich darauf zu sehen, wie er sich weiterentwickelt. Er wird seinen Weg gehen, keine Frage.
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