Bald ist wieder Bescherung: Puppen, Plüschtiere, Modellautos, Steckpuzzles Spiele und Legosteine oder finden sich da, und von der Eisprinzessin bis zum Einhorn viel davon, was bei Kindern gerade groß in Mode ist. Dazu kommen Büchergutscheine für die, die schon etwas älter sind. Die ,,MM"-Aktion „Wir wollen helfen" spielt nämlich Weihnachtsmann. Das ganze Jahr über greift der „MM“-Hilfsverein bei besonderen Notlagen ein. In der Vorweihnachtszeit wendet er sich aber besonders Kindern aus armen, zerrissenen Familien zu und gibt aus Spendenmitteln gekauftes Spielzeug aus. Mindestens ebenso viel Dankbarkeit erfährt das Team des ,,MM"Hilfsvereins zudem von den älteren Menschen, die zu Weihnachten mit Lebensmittelgutscheinen beschenkt werden, damit sie sich den Tisch wenigstens zum Christfest etwas reicher decken können. Schon seit den Gründungstagen der Zeitung gibt es diese Aktion.


Den Anfang machen die beiden Zeitungsgründer selbst. Eitel Friedrich Freiherr von Schilling und Karl Ackermann, die Herausgeber, greifen in ihre eigene Tasche, stellen Geld zur Verfügung. Das sei ,,ein Sonderauftrag zur praktischen sozialen Politik unseres Blattes", schrieben sie im Dezember 1946. Der ,,Mannheimer Morgen" ist gerade erst ein paar Monate alt, die Stadt liegt noch in Trümmern, viele Menschen hausen in Bunkern oder Baracken. Aber die damals nur wenige Seiten umfassende Zeitung berichtet auch darüber, dass ,,MM"-Mitarbeiter an die „Ärmsten der Notleidenden unserer Stadt Weihnachtsgrüße“ überbringen, um ,,im Dunkel der Notzeit den Glauben an die menschliche Solidarität zu stärken".

Diese Solidarität beweist der „Mannheimer Morgen" bis heute unverändert, seit über 75 Jahren. Dafür ist die ,MM"-Aktion „Wir wollen helfen“ längst zum Markenzeichen geworden, drückt sie doch auf besonders klare Weise aus, worum es geht: „Wir" wollen helfen - sprich der Verlag hilft, aber er hilft wiederum auf der Basis vieler Menschen, die sich ebenso von dem Wort „Wir" angesprochen fühlen, nämlich all der Spender, die das Geld dafür geben. Und neben der finanziellen Seite ist das ja auch stets Ausdruck der gegenseitigen Anteilnahme, des bürgerschaftlichen Miteinanders.

Die große Spendenbereitschaft zeigt sich bereits in den 50er Jahren, als nach einem „MM"-Bericht viele Mannheimer gerne Geld spendeten für ein schwer herzkrankes Kind, dessen Leben seinerzeit allein durch eine Operation in den USA gerettet werden kann - und das dann tatsächlich überlebt. Zugleich ist der Beweis erbracht: Die Bürger sind bereit, Not bei ihren nächsten Nachbarn zu lindern - wenn eine anerkannte Adresse für die korrekte Verwendung aller Gelder einsteht. Und diese Adresse ist seinerzeit wie heute der „MM“, der den Fall des Jungen begleitete und garantierte, dass die Spenden richtig ankommen. Nach dem herzkranken Bub folgen weitere Einzelfälle, und mit der Zeit erwächst daraus die anfangs nur zu Weihnachten tätige, dann sich über das ganze Jahr erstreckende ,,MM"-Aktion „Wir wollen helfen". Das Fundament dafür ist seit den 1960er Jahren ein juristisch von der Zeitung unabhängiger, eingetragener und vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannter Verein. Sämtliche Sach- und Personalkosten trägt der ,,Mannheimer Morgen", so dass alle Spenden 1:1 ohne Abzug an Menschen gelangen, die sie wirklich benötigen, aber nie ohne eine genaue Prüfung: „Wir wollen helfen" kann und will immer nur letzter Rettungsanker sein. Spendengelder sollen lediglich dann fließen, wenn wirklich alle anderen Chancen auf Zahlungen von Behörden und Versicherungen ausgeschöpft sind. Peter W. Ragge

INFO: Spendenkonto bei der Sparkasse Rhein Neckar Nord, IBAN: DE11 6705 0505 0038 0000 39.