Der Ansatz ist naheliegend: Statt sich jedes Jahr einen gefällten Baum zu kaufen, holt man sich ein Exemplar mit Wurzeln, das nach dem Fest weiterlebt. Oder man mietet sich einen Weihnachtsbaum – auch das gibt’s. Aber ist das wirklich nachhaltiger? Die Antwort ist: Jein. Denn auch Bäume mit Wurzeln erleben oft kein zweites Weihnachtsfest. Aber es gibt ein paar Punkte, auf die man beim Kauf und während der Standzeit im Haus achten kann, um einem Weihnachtsbaum im Topf noch eine Chance zu ermöglichen:Die AnbaumethodeDie meisten als Weihnachtsbäume im Topf angebotenen Nadelbäume werden nur zu diesem Zweck herangezogen. Das bedeutet, sie wachsen in ihrem Leben vor dem Dasein als Weihnachtsbaum nur an einem Standort heran, wo sich ihre Wurzeln verzweigen. Was gut klingt, ist ein Nachteil bei der Ernte: Ihre Wurzeln müssen dann vor dem Verkauf teils abgestochen und der Rest in einen Topf gedrückt werden – mit der Folge, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr weiterwachsen, erklärt Niels Reinke vom Bund deutscher Baumschulen. Der Tipp: Ein Gehölz kaufen, das für ein Leben als Gartenpflanze vorgesehen ist. Diese Bäume wurden in ihrem Vorleben mehrfach in der Baumschule oder Gärtnerei umgesetzt. Das ist für die Bildung von wichtigen Feinwurzeln elementar.

Die Pflege rund ums Fest

Die Bäume müssen gut versorgt werden, schließlich leben sie ja noch. Das heißt: Ausreichend gießen, etwa alle zwei bis drei Tage. Die Erde darf nicht austrocknen. Der Baum sollte nicht direkt am warmen Ofen oder an der Heizung stehen, rät Reinke.

Gewöhnung an die Kälte im Freien

Beim Auszug aus dem Haus in den Garten erfrieren viele Bäume, da sie einen Temperaturschock erleben. Darum sollte man einen Weihnachtsbaum erst mal an die Witterungsbedingungen gewöhnen. Ratsam ist es, den Baum nach dem Fest für ein paar Tage in den kühlen Flur, unbeheizten Wintergarten oder in die frostfreie Garage zu stellen.

Die Abwägung: Soll ich einen Baum im Topf kaufen?

Ob man einen Baum im Topf kauft und ihn dann in den Garten setzt, ist auch eine Platzfrage. Zur Orientierung: Deutschlands beliebteste Weihnachtsbaum-Art, die Nordmanntanne, wird bis zu 30 Meter hoch. Zumal man wissen muss: Man kann einen einmal eingesetzten Weihnachtbaum nicht wieder ausgraben und ihn beim nächsten Fest wieder im Haus verwenden. Aber man kann einen Baum im Topf kaufen und ihn darin ein paar Jahre lang im Garten oder auf dem Balkon stehen lassen und als Weihnachtsbaum weiternutzen. So macht das auch Profi Niels Reinke mit seinen Mietbäumen. „Man muss natürlich darauf achten, dass der Topf ausreichend groß ist“, sagt Reinke. Die Weihnachtsbäume müssten regelmäßig in größere Kübel umgetopft werden.

Die Alternative: Die Miete eines Weihnachtsbaums

Eine Alternative zum Kauf ist das Mieten von Bäumen im Topf. Es handelt sich dabei meist um lokale Angebote ohne lange Transportwege. Zu den Angebotsbedingungen gehört, dass der Baum gut gegossen wird. Und dass man zum Beispiel die Spitze des Baumes für den Schmuck nicht kappt und keine echten Kerzen oder Kunstschnee anbringt. „Wenn wir etwa sehen, dass grob fahrlässig nicht gegossen wurde, dann muss der Mietkunde den kompletten Verkaufspreis des Baumes bezahlen“, sagt Reinke. Bei Astbruch kommt es auf den Schadensumfang an. Manche Anbieter setzen auch ein kleines Pfand für Schäden an. dpa