Die Großeltern aus Italien nach Nordamerika ausgewandert, der Vater in Toronto geboren, aufgewachsen und, wie sollte es anders sein, dort mit Eishockey in Berührung gekommen. Ende der 90er wechselte Luigi Calce senior nach Deutschland, stand unter anderem für Ratingen, Dresden und Essen auf dem Eis. Am Ende war er 17 Jahre in Deutschlands zweiter und dritter Liga aktiv. Während seiner Zeit bei den Eislöwen wurde Sohn Luigi geboren, beide nach dem Uropa benannt Ich stand schon mit einem oder zwei Jahren das erste Mal auf Schlittschuhen, mit vier habe ich angefangen, Eishockey zu spielen", erinnert sich Luigi junior an die Anfänge zurück. Vieles, was der heute 18 Jahre alte Stürmer bislang gelernt hat, hat er in Heilbronn beige bracht bekommen Der Wechsel in die Schülermannschaft der Jungadler war 2017 der nächste logische Schritt. Dass sich der Weggang aus dem Elternhaus gelohnt hat, beweist nicht nur die Tatsache, dass der 1,79 Meter große und 80 Kilogramm schwere Linksschütze aktuell Top-scorer der DNL-Teams ist. "Dass ich wie mein Vater Stürmer bin, kam eher zufällig zustande. Es kommt einfach meinen Fähigkeiten am meisten entgegen", nahm es Calce bei der Positionsfindung eher pragmatisch.

IM DIENST DER MANNSCHAFT

Gutes Spielverständnis, die Gabe, seine Mitspieler in Szene zu setzen – der Mann mit der Rückennummer 93, Kehrwert von Vaters 39 und identisch mit der von Vorbild Doug Gilmour, sieht sich selbst als Spielmacher. „In erster Linie ist der Teamerfolg das A und O. Ich als Stürmer möchte aber natürlich mit Toren zum Erfolg beitragen. Aber auch eine Vorlage, ein guter Pass oder ein gelungener Spielzug helfen der gesamten Mannschaft“, sind Calce nicht nur die nackten Zahlen wichtig. Im selben Atemzug weiß der aufgeweckte Realschulabsolvent, in welchen Bereichen er noch Potenzial besitzt: „Ich werde auf jeden Fall an meiner Fitness arbeiten, und ich brauche mehr Geschwindigkeit auf dem Eis.“

Mit seinen 14 Toren und ebenso vielen Vorlagen in 21 Partien hat Calce, der auch ein großer Bewunderer von Pavel Datsyuk ist, einen ordentlichen Anteil an der bislang erfolgreichen Hauptrunde der Jungadler. Rang zwei steht in der DNL zu Buche. „Wir hatten unsere Phasen, in denen wir gut gespielt und gewonnen haben. Wir hatten aber auch Wochen, in denen wir nicht unser bestes Hockey gezeigt und entsprechend verloren haben. Entsprechend sind wir selbst schuld, dass wir nicht ganz oben stehen“, zieht er vor den letzten sechs Partien ein durchaus kritisches Zwischenfazit. Für die Playoffs ist Calce aber zuversichtlich: „Wenn wir bereit sind, können wir alles schaffen.“

Der Vater aus Kanada, die Mutter aus Hamburg, die Großeltern aus Italien, er selbst aus Dresden. In Heilbronn die ersten Schritte im Eishockey gemacht, bei den Jungadlern zu einem spielintelligenten Stürmer herangewachsen und derzeit Topscorer seines Teams. Luigi Calce, der junge Mann mit einem Namen wie gemalt, hat auf dem Eis ein Zuhause gefunden. Wie schon sein Vater.