Durch die Corona-Pandemie ist das Thema Pflege und auch die allgemeine Gesundheit stark in den Vordergrund gerückt und verlangt arbeitenden Pflegern und auch Familien, die es mit Pflegepatienten zu tun haben, viel ab – Alter, Gebrechlichkeit und Krankheit sind Themen über die man eigentlich nicht gerne spricht, doch um seine Mitmenschen bestmöglich zur Seite zu stehen, bietet sich die Möglichkeit, sich beim 5. Mannheimer Pflegeforum auszutauschen.Am Sonntag, 30. Oktober, in der Abendakademie Mannheim können Pflegende mit lokalen Partnern ins Gespräch kommen. Das 5. Mannheimer Pflegeforum richtet sich speziell an pflegende Angehörige, die es im Rahmen der Veranstaltung zu informieren gilt. Lokale, kompetente und leistungsstarke Partner bringen in einem kleinen und persönlichen Rahmen ihre Dienstleistungen und Produkte den Besuchern näher.

Veranstalter sind der Mannheimer Morgen und die Pflegenetzwerke Rhein-Neckar, die es ermöglichen, Wissenswertes rund um das Thema Pflege zu erfahren. Neben Mitgefühl, Empathie und Pflegebereitschaft braucht es ganz viel Information und Unterstützung in der praktischen Umsetzung. Zu erwarten ist keine Gesundheitsmesse, sondern der aktive Austausch mit den Ausstellern, die über das Thema Pflege informieren und mit pflegenden Menschen aller Altersgruppen, Betroffenen und Interessierten ins Gespräch zu kommen. Interessante Vorträge runden die Veranstaltung ab.

Vergangenes Jahr fand das 4. Mannheimer Pflegeforum statt, das trotz erschwerter Pandemiebedingungen sich als voller Erfolg auszeichnete. Freundliche Gespräche und ein intensiver Austausch wurden unter den mehr als 500 Besuchern mit den Ausstellern genutzt. Insgesamt 16 Vorträge waren zu hören.

Wer als Aussteller am 5. Mannheimer Pflegeforum teilnehmen möchte, kann sich direkt an Frank Dächert (fdaechert@mamo.de; Telefon: 0621/3 92 14 49) oder Yves Remelius (info@pflegenetzwerke.de; Telefon: 0621/49 08 45 60) wenden. Fabio Bernhardt

„Distance Caregiver“

Unterstützung: Hilfe funktioniert auch aus der Ferne.

Ob Studium, Job oder Partnerschaft: Es gibt viele Gründe, aus denen erwachsene Kinder weit entfernt von ihren Eltern leben. Zum Problem kann das im Pflegefall werden. Erhebungen zufolge wohnen rund 17 Prozent der Hauptpflegepersonen nicht in der Nähe des Pflegebedürftigen. Eigenhändige Unterstützung beim Einkaufen, Anziehen, Duschen oder Kochen ist für diese sogenannten „Distance Caregiver“ nicht möglich. „Dennoch übernehmen die Pflegenden auf Distanz wichtige Aufgaben und tragen oft große Verantwortung, wenn auch eher in einer Vermittlerrolle“, betont Pflegeexpertin Beatrix Müller-Schaube. „Sie organisieren, recherchieren, intervenieren bei Problemen etwa mit dem Pflegedienst und kümmern sich durch oft tägliche Anrufe.“

Trotzdem haben viele aus der Ferne pflegende Angehörige ein schlechtes Gewissen, weil Pflege eben „da sein“ beinhaltet und sie das nicht leisten können. Zudem fehlen Kontrollmöglichkeiten. „Man muss sich auf das verlassen, was man angestoßen hat, und aushalten, dass Sachen nicht so laufen wie gedacht“, weiß die Fachfrau. Wichtig sei es, sich frühzeitig beraten zu lassen und mit allen Beteiligten ins Gespräch zu kommen. Dafür hat sich gerade bei weit auseinanderlebenden Parteien die Videoberatung bewährt, die durch die Coronapandemie noch einen zusätzlichen Schub erhalten hat. „Es können mehrere Personen an verschiedenen Orten teilnehmen, zum Beispiel der Pflegebedürftige - auch zusammen mit dem Berater - und mehrere Geschwisterkinder oder Enkel. Das funktioniert gut und ist nach Rückmeldung aus der Pflegeberatung oft produktiv“, so Müller-Schaube. Die Berater und Beraterinnen kennen alle Angebote vor Ort und können so helfen, sich ein gutes Netzwerk aufzubauen. Dazu bieten sie Betroffenen wichtige psychosoziale Entlastung.nteressant für die Pflege aus der Ferne sind hier beispielsweise Hausnotrufsysteme, mit denen im Notfall schnell Hilfe vor Ort ist. Technische Ausstattungen an der Wohnung und die Steuerung von dort genutzten Geräten per App durch die Pflegeperson ermöglichen ebenfalls Unterstützung aus der Ferne. Und auch für die Abstimmung mit dem Pflegedienst, Freunden oder Nachbarn stehen spezielle Apps zur Verfügung. djd