Ekzeme, Pickel, Pilze: Fast jeder zweite erwachsene Europäer (48 Prozent) leidet unter mindestens einem Hautproblem oder einer Hautkrankheit. Das ergab eine Studie der European Academy of Dermatology and Venerology (EADV) unter mehr als 44 000 Menschen in 27 Ländern. Als häufigste Erkrankungen wurden Pilzinfektionen, Neurodermitis, Haarausfall und Akne genannt. Darüber hinaus berichtet jeder Fünfte von unangenehmen Hautsymptomen wie Juckreiz oder Spannen. Wer wegen solcher Beschwerden hautärztlichen Rat einholen möchte, muss allerdings meist lange auf einen Termin warten und gerade auf dem Land auch oft weite Wege in Kauf nehmen.

BESCHREIBUNG UND BILDER

Abhilfe kann dann wie so oft das Internet schaffen. Gerade bei Hautkrankheiten sind Online-Sprechstunden eine gute Option, da diese oft schon nach Augenschein gut zu beurteilen sind. So bieten verschiedene Krankenkassen für ihre Mitglieder einen kostenlosen Online-Hautcheck an. Online werden im ersten Schritt anhand von Fragen die Symptome geschildert und Bilder der betroffenen Hautstelle hochgeladen. Rückmeldung des Facharztes erhält der Patient dann ebenfalls online – mit Diagnose, Therapieempfehlung und bei Bedarf einem Privatrezept über verschreibungspflichtige Arzneimittel. Die Methode ist für alle Arten von Hautproblemen geeignet, nur die Begutachtung von Muttermalen zur Hautkrebsvorsorge ist ausgenommen.

ÄRZTLICHER RAT AUCH AUF REISEN

Neben den kürzeren Wartezeiten hat die digitale Konsultation noch weitere Vorteile: So gibt es online auch am Wochenende oder während einer Reise schnell und unkompliziert Hilfe, denn die Anfrage kann jederzeit und von jedem Ort aus gestellt werden. Mit den ärztlichen Therapieempfehlungen und gegebenenfalls einem Rezept ist das Problem dann oft rasch in den Griff zu bekommen. Denn viele Hautprobleme bedürfen keiner aufwendigen Behandlung – schon eine einfache Salbe oder das Weglassen einer allergieauslösenden Substanz können ausreichen. Dadurch kann der Praxisbesuch dann nicht selten ganz wegfallen. djd

Ein Tagebuch für die Haut

Rosacea: Gut vorbereitet zum Arzttermin

Viele Menschen mit der chronischen Hautkrankheit Rosacea kennen das: Zu Hause hatten sie noch so viele Fragen im Kopf. Doch beim Besuch in der hautärztlichen Praxis geht dann wieder alles zu schnell und irgendwie ist man mit dem Ergebnis des Gesprächs nicht zufrieden. Tatsächlich ist die Kommunikation zwischen Betroffenen und ihren behandelnden Ärztinnen oder Ärzten nicht immer einfach.

Die chronische Krankheit ist sehr individuell und kann sich verändern. Mal sind Anzeichen wie Rötungen und Pusteln deutlich erkennbar, mal nicht. Hinzu kommen unsichtbare Symptome wie Juckreiz, Brennen oder Schmerzen. Außerdem haben Dermatologen meist nur eine begrenzte Zeit für die Beratung zur Verfügung und bekommen in dieser oft nicht alle notwendigen Informationen für eine optimale Behandlung. All diese Umstände führen potenziell dazu, dass Patienten sich nicht richtig verstanden fühlen. Zu einer besseren und vertrauensvollen Zusammenarbeit können aber auch die Betroffenen selbst viel beitragen. Dazu gehören regelmäßige Termine und eine offene Kommunikation. Um nichts Wichtiges zu vergessen, sollten die Patienten und Patientinnen vor jedem Besuch in der Praxis eine Liste mit ihren Anliegen erstellen und diese dann beim Gespräch auch nutzen.

Hilfreich ist es grundsätzlich auch, den allgemeinen Hautzustand, spezielle Symptome sowie äußere Faktoren wie Stress oder Ernährung zu dokumentieren. Dabei unterstützt zum Beispiel eine kostenlose Rosacea-Tagebuch-App. Beim ärztlichen Gespräch selbst sollte man dann gut zuhören und sich die Antworten notieren. Treten Verständnisschwierigkeiten auf, unbedingt nachhaken! Außerdem ist es vielfach sinnvoll, nach weiterem Infomaterial zu fragen, wenn man zu Hause noch etwas nachlesen möchte. djd