Schmerzhafte nächtliche Wadenkrämpfe kennen Millionen von Deutschen. Starke Schmerzen entstehen, wenn sich die Muskulatur in der Wade spontan und mit hoher Intensität anspannt. Viele Menschen leiden unter diesen Beschwerden sogar mehrmals in der Woche. Manchmal hält der Krampf über Minuten an, sodass der Betroffene schließlich mitten in der Nacht hellwach ist. Solche Erfahrungen können sogar zu großer Angst vor dem Einschlafen führen.     

URSACHEN ERFORSCHEN

Eine übermäßige Belastung kann Auslöser der unangenehmen Schmerzen sein. Auch Vorerkrankungen wie Thrombosen in den tiefen Beinvenen, chronische Durchblutungsstörungen oder orthopädische Probleme verursachen in so manchem Fall diese quälenden Symptome. Aber nicht immer lässt sich der Auslöser identifizieren, was bei den Betroffenen zu Frustration und Hilflosigkeit führt.

Aus Sorge vor den qualvollen Attacken nehmen viele Menschen Magnesium zu sich. Was viele nicht wissen: Lediglich rund zehn Prozent der Bevölkerung leiden unter erheblichem Magnesiummangel. Die Einnahme des Präparats hilft jedoch auch nur, wenn ein Magnesiummangel die Ursache der schmerzhaften Krämpfe ist.

Wadenkrämpfe sind keine Lappalie. Bei wiederholt auftretenden schmerzhaften Wadenkrämpfen ist das Aufsuchen der hausärztlichen Praxis zur Abklärung möglicher Ursachen der erste Schritt, um den Leidensweg zu beenden.

DEHNEN HILFT

Eine einfache Übung kann Krämpfe beenden oder sogar vermeiden. Mit einem Meter Abstand an die Wand lehnen. Den Oberkörper gerade halten und dabei ein Bein nach hinten ausstrecken. Beide Fersen bleiben auf dem Boden. Durch eine Beugung der Arme und den Beugungsgrad der Knie kann die Dehnung variiert werden. Die Dehnung etwa zehn Sekunden halten. Danach die andere Wade dehnen.

Die Patienteninitiative „Gute Nacht Wadenkrampf“ beispielsweise klärt über die vielfältigen Ursachen auf. Informationen rund um das Krankheitsbild, Videos mit Dehnübungen und Checklisten für den Alltag oder den Arztbesuch finden Interessierte unter www.gute-nacht-wadenkrampf.de. Im Wadenkrampf-Monat Mai bietet die Patienteninitiative zudem in Kooperation mit der Deutschen Schmerzliga betroffenen Menschen eine telefonische Beratung über die Hotline 0800 / 221 2220. Experten und Expertinnen stehen jeden Mittwoch im Mai zwischen 16 und 19 Uhr für Gespräche bereit. „Die große Resonanz in den letzten Jahren hat gezeigt, wie hoch die Verunsicherung ist“, so Günter Rambach, Vizepräsident der Deutschen Schmerzliga und einer der Experten der Hotline. „Dass dieses Angebot so stark angenommen wird, belegt den hohen Leidensdruck für die Betroffenen. Und es bestätigt uns in unserem gemeinsamen Engagement mit der Patienteninitiative, allen Leidtragenden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.“ akz-o