Wie viele andere Dinge auch, haben gesunde starke Zähne ihre Wurzeln in der Kindheit. Und wenngleich den lieben Kleinen mit Sicherheit zig Dinge einfallen, die sie lieber täten als Zähneputzen, so lohnt sich das Bürsten der Beißerchen doch von Anfang an.

Eines ist klar: Gesunde Zähne sind ein Erziehungsprozess, aber auch der kann Spaß machen. Gemeinsames Zähneputzen wird schnell zum Ritual und schafft eine schöne Verbindung zwischen Eltern und ihrem Nachwuchs. Vor allem zu Beginn, wenn die Kleinen sich und ihre Zahnbürsten gerade mal halten können, sollte das Zähneputzen etabliert werden. Dabei ist es wichtig, dass Eltern ihren Nachwuchs begleiten. ,,Eltern können schon ab dem dritten oder vierten Lebensmonat, also noch vor dem Zahndurchbruch, bei ihrem Kind mit einem angefeuchteten Fingerling zweimal täglich das Zahnfleisch massieren. So kann man vor dem eigentlichen Beginn der Zahnpflege ein Ritual aufbauen, das meist die Toleranz beim späteren Zähneputzen fördert", weiß Julia Wossidlo, Kinderzahnärztin aus Mannheim.

Vor allem bei jüngeren Kindern müssen die Erwachsenen regelmäßig kontrollieren, ob alle Beläge auch sauber weggeputzt wurden. Das kann spielerisch ablaufen: Am Anfang durch das kritische Auge der Eltern und mit Hilfe kleiner Mundspiegel. Kinder können auf diese Weise auch in den Prozess miteinbezogen werden und ihrerseits die Putzergebnisse von Mama oder Papa kontrollieren. Bei älteren Kindern können die Zähne auch eingefärbt werden, um sichtbar zu machen, wo Beläge zurückgeblieben sind. Das funktioniert auch bei den Eltern, und natürlich putzen Kinder besonders motiviert, wenn die Aussicht besteht, am Ende weniger Farbrückstände in ihrem Mund zu entdecken als bei den Eltern.

An ein erfolgreiches Zähneputzen darf sich mit gutem Gewissen auch eine Belohnung anschließen. Dies kann eine Geschichte sein, ein Hörspiel, das Herunterladen einer App, ein besonderes Mandala, das ausgedruckt wird - je nach Alter und Interesse des Kindes ist das ein schöne Anerkennung, wenn die Zähne am Ende blitzeblank sind.

Natürlich spielt auch das ,,Werkzeug" eine entscheidende Rolle: ,,Elektrische Zahnbürsten, hier gibt es unterschiedliche Modelle dem Alter des Kindes angepasst, sind ein gutes Hilfsmittel für saubere Zähne. Eltern können zum Nachputzen bei entsprechender Akzeptanz des Kindes bereits früh eine elektrische Kinderzahnbürste verwenden. Eigenständiges Putzen hiermit würde ich aber erst ab dem vierten Lebensjahr empfehlen“, rät Expertin Wossidlo.

Auch das Reinigen der Zahnzwischenräume ist motivierender, wenn das Kind dafür endlich „alt genug" ist, denn mit Zahnseide und Zahnzwischenraumbürsten richtig umgehen, das können nur Große. Eine Sanduhr gibt der Putzzeit zudem einen überschaubaren Rahmen.

Süßes sollte übrigens nicht verteufelt, sondern vielmehr ein gesunder Umgang damit gelehrt werden. Lieber einmal richtig sündigen und voll genießen, als mehrere süße Zwischenmahlzeiten zu sich nehmen.

Eine weitere positive Verstärkung der gesunden Zahnund Mundgesundheit geschieht durch den Besuch in der Praxis. Wenn Kinder ihre Eltern frühzeitig zum routinemäßigen Kontrollbesuch begleiten, während der Behandlung auf ihrem Schoß sitzen dürfen und Behandlungsgeräte erklärt bekommen, hilft dies ungemein, den folgenden eigenen Zahnarztbesuchen eine Selbstverständlichkeit zu geben. Der Stellenwert der Zahngesundheit und damit der Allgemeingesundheit wird damit deutlich gefördert.

Entscheidend ist am Ende auch der richtige Zeitpunkt des Putzens. Dies sollte nicht erst geschehen, wenn das Kind zu müde ist, sondern so frühzeitig, dass danach auch noch eine coole Zahnputzgeschichte vorgelesen werden kann. Der Buchmarkt hat hier eine reiche Auswahl- und wer fantasievoll genug ist, kann gemeinsam mit dem Kind auch eigene Zahnputzgeschichten erfinden, die aufgeschrieben am Ende ein persönliches Buch mit Erfolgsgeschichten ergeben. IZZ/cos


EDITORIAL


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Tage werden wieder länger, die Sonnenstrahlen haben bereits mehr Kraft - eindeutige Zeichen, dass es auf den Frühling zugeht. Diese Aussicht macht Lust, wieder mehr an die frische Luft zu gehen, sich zu bewegen und etwas für Körper und Seele zu tun. Doch nicht vergessen: Ein wichtiger Faktor für unsere Gesundheit sind Zähne und Zahnfleisch. Gibt es dort Entzündungen, Karies oder bereits eine Parodontitis, kann sich das negativ auf den ganzen Körper auswirken und zu Krankheiten führen. Eine richtige Mundhygiene beugt dem vor - und sorgt außerdem für ein schönes, gesundes Lächeln, das bekanntlich als die beste Visitenkarte im Leben gilt. In unserer aktuellen Ausgabe von Gesund leben! befassen wir uns aus diesen Gründen umfassend mit dem Thema Zahngesundheit.

Ein weiterer Schwerpunkt: unsere Ohren. Um am sozialen Leben teilhaben zu können, ist ein gutes Gehör vonnöten. Denn wer in geselligen Runden schlecht Konversation betreiben kann, fühlt sich schnell isoliert. Passend zum Welttag des Hörens am 3. März sind in dieser Ausgabe drei Seiten dem Thema Ohren und Hören gewidmet. Denn je mehr wir darüber wissen, desto eher merken wir auch, wenn etwas nicht stimmt und können einen Arzt um Rat fragen.

Viel Spaß beim Lesen rund um Ihre Gesundheit wünschen
Verena Reeg-Dahmen und Ludwig Ricke
Redaktion