Guter Rat ist teuer - diesen Ausspruch kennen vermutlich die meisten Menschen. Viele verstehen ihn jedoch falsch. Denn teuer meint in diesem Fall nicht den finanziellen Aspekt, sondern vielmehr den Wert einer hilfreichen Information. Tatsächlich ist guter Rat also nicht kostspielig, sondern wertvoll und kostbar - zumindest sollte es so sein.

Wie wichtig gute Beratung ist, weiß auch Dr. med. Ulrich Hildenbrand, der in seinem Vortrag und an seinem Stand über das Thema Patientenverfügung informierte. Als Facharzt für Anästhesie weiß er, an welchen Stellen Patientenverfügungen oftmals nicht weit genug reichen oder gar überhaupt nicht anerkannt werden. Sein Rat lautet daher, rechtzeitig vorzusorgen und eine solche Verfügung nicht nur rechlicht, sondern auch aus medizinischer Sicht genaustens prüfen zu lassen.

Um gute Absicherung ging es auch am Stand der MVV - hier konnten sich die Besucherinnen und Besucher über das von der MVV-Energie entwickelte System eines intelligenten Hausnotrufs informieren. Mithilfe von Sensoren und Kontakten können Aktivitäten der im Haus lebenden Person registriert werden. Bei Ausbleiben von Routinen können dann Notrufe ausgelöst werden, die dann per Smartphone beispielsweise an die Angehörigen gemeldet werden. So ist das selbstständige Auslösen eines Notrufes im Ernstfall nicht notwendig.

Was die Beratungsangebote auf dem Pflegeforum von gewöhnlichen Verkaufsgesprächen unterschiedet, ist vor allem der intensive Austausch und die Möglichkeit, auf die individuelle Situation der Besucherin oder des Besuchers am Stand einzugehen. Am Stand von Koob Hörgeräte beispielsweise wurden nicht nur die neuesten Hörgerät-Modelle mit Akkubetrieb, sondern auch passende Reinigungsgeräte vorgestellt. Darüber hinaus informierten die Mitarbeitenden interessierte Besucherinnen und Besucher jedoch auch bezüglich ihrer Ansprüche auf Förderung und sorgten so dafür, dass ihre Kundinnen und Kunden von dem Gebrauch machen können, was ihnen zusteht. ,,Wir haben hier so viele interessante Gespräche geführt und auch unser Vortrag war gut besucht - wir sind hier einfach immer gerne dabei“, stellten die Mitarbeiterinnen fest.

Angebote zum Ausprobieren und Anfassen gab es bei Sanitätshaus annameier, Sanitätshaus ramer sowie Remili Kissensysteme. Während man bei annameier den Blutdruck messen lassen konnte, bot ramer auch in diesem Jahr einen Rollatorparcours inklusive verschiedener Modelle zum Ausprobieren und ausgiebiger Beratung an. Remili Kissensysteme hatten ein Bett und natürlich die Remili-Kissen mitgebracht. Helmut Schwab, Entwickler und Hersteller der Kissen, nahm sich gerne die Zeit, Interessierte die Vorteile der Kissen am eigenen Leib erleben zu lassen.

Ebenfalls mit großem Gepäck angereist war Magic Bad Vogel - die Mitarbeiter hatten eine Badewanne mit eingebauter Badewannentür auf der Bühne aufgebaut. ,,Viele wissen gar nicht, was alles möglich ist", betonte Inhaber Peter Vogel. Innerhalb nur eines Tages sei es seiner Firma möglich, eine Wannentür anzubringen - und das bei jeder Wannenform und Art.

So steht nicht nur dem Badevergnügen bis ins hohe Alter nichts im Weg - auch ist der nachträgliche Umbau oftmals deutlich kostengünstiger als beispielsweise der Komplettumbau oder Austausch der Badausstattung.

Das breite Angebot im Messeraum sowie dem Foyer wurde auch in diesem Jahr durch verschiedene Vorträge in den Sälen im Obergeschoss ergänzt. Expertinnen und Experten gaben hier nicht nur ihr Fachwissen weiter, sondern nahmen sich auch Zeit für Fragen und den direkten Austausch mit Interessierten und Betroffenen. Die Vielfalt der Angebote - von Vorträgen rund um das Thema Demenz über rechtliche Aspekte, Linderung von Beschwerden und Hilfen im Alltag bis hin zu praktischen Tipp für das richtige - An- und Ausziehen von Kompressionsstrümpfen - zeigte auch an dieser Stelle auf, dass Pflege viel mehr ist als alleine eine Frage der grundlegenden Versorgung sowie der Wohnsituation. „Die Vorträge wurden besonders gut von den Besucherinnen und Besuchern angenommnen", weiß Waltraud Gehring von den Pflege Netzwerken zu berichten. „Es gab nicht nur viel Interessantes und Informatives zu hören, sondern auch der Dialog war möglich. Das kam gut an."

Den Abschluss der Veranstaltung machte die große Tombola, bei der es allerlei Schönes und Sinnvolles, gespendet von den teilnehmenden Ausstellern, zu gewinnen gab. Von Kissen über Erste-Hilfe-Kurse bis hin zu Theater-, Show- und Konzertkarten war hier vieles geboten, über das sich die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner freuen konnten. meg