Die Blutzuckerwerte immer im Blick haben: Mithilfe eines Sensors und des Smartphones ist dies ganz einfach möglich. BILD: DJD/WWW.DEXCOM.COM
Die Blutzuckerwerte immer im Blick haben: Mithilfe eines Sensors und des Smartphones ist dies ganz einfach möglich. BILD: DJD/WWW.DEXCOM.COM

Heute milde Temperaturen und Sonne, morgen eiskalte Luft und Regen. Wer bei solchen Umschwüngen unter Erschöpfung leidet, schiebt das vielleicht erst einmal auf das Wetter. Bei Schwindel, gesteigertem Harndrang oder Müdigkeit führen gerade Frauen im entsprechenden Alter dies möglicherweise auf Wechseljahresbeschwerden zurück. Doch dabei kann es sich um Fehleinschätzungen handeln, denn all diese Symptome haben nicht selten behandlungsbedürftige Ursachen.

So sind die Neigung zu häufigem Wasserlassen, Müdigkeits- und Schwächegefühl sowie Gewichtsverlust womöglich Anzeichen für eine Diabeteserkrankung. Nach Angaben der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) liegt die Dunkelziffer für diese Stoffwechselerkrankung allein in Deutschland bei etwa zwei Millionen Menschen. Für die Entstehung eines Typ-2-Diabetes kann eine Insulinresistenz verantwortlich sein. Dabei reagiert der Körper nicht ausreichend auf das blutzuckersenkende Hormon, wodurch es zunächst zu einer gestörten Glukosetoleranz und schließlich zu einem Diabetes mellitus Typ 2 kommen kann. Sobald durch die gestörte Glukoseintoleranz eine Überzuckerung hervorgerufen wird, können Symptome wie Müdigkeit, Leistungsabfall oder Infektanfälligkeit auftreten. Aber anders als etwa Wechseljahresbeschwerden muss Diabetes behandelt werden. Dank moderner Technologien ist dies inzwischen deutlich einfacher möglich. Statt des Messens der Blutzuckerwerte mittels Piksen in den Finger können heute auch neue Systeme die Zuckerwerte in Echtzeit ermitteln und die Lebensqualität von Menschen mit Diabetes verbessern. Dafür wird ein Glukosesensor nahezu schmerzfrei an Bauch oder der Rückseite des Oberarms platziert. Die Werte werden von dem Sensor dann alle fünf Minuten an ein Empfängergerät gesendet, wodurch Betroffene rund um die Uhr über ihre Werte Bescheid wissen - ganz ohne lästiges Fingerstechen.

Gerade bei nicht ganz eindeutigen Symptomen sollten Betroffene also aufmerksam sein. Und spätestens wenn ständige Müdigkeit plagt, vermehrtes Wasserlassen auftritt und sich ein Leistungsabfall bemerkbar macht, sollte ein Arzt die Beschwerden abklären. djd


Nächste Ausgabe

"Gesund leben!" erscheint wieder am 22. Februar

Wenn das neue Jahr beginnt, heißt das für viele Menschen: Neustart. Jetzt ist die beste Gelegenheit Aufgaben anzupacken, die möglicherweise bereits viel zu lange liegengeblieben sind. Wenn es um die Gesundheit geht, lauten die wichtigsten Fragen: Wurden alle Vorsorgetermine eingehalten? Gibt es etwas, das mir schon länger Sorgen bereitet? Und wie steht es generell um meinen Lebensstil - achte ich im Alltag eigentlich ausreichend auf Bewegung und Ernährung?

Die kommende Ausgabe der „Gesund leben!" bietet Tipps und frische Ideen rund um wichtige Gesundheitsthemen wie Zahnmedizin und Ernährung. Passend zum Welttag des Hörens lesen Sie zudem, worauf Sie bei der Pflege rund ums Ohr achten sollten. meg


Kribbeln, Brennen, Taubheit

Füße verraten viel über die Gesundheit: Warnsignale erkennen und richtig deuten

Es beginnt oft mit einem scheinbar harmlosen Kribbeln oder Brennen. Bei manchen fühlen sich die Füße plötzlich taub an oder die Haut ist so trocken, dass Risse entstehen. Wer diese Anzeichen nicht beachtet und lieber schnell seine Schuhe anzieht, übersieht möglicherweise wichtige Warnsignale. Sie können ernsthafte Erkrankungen anzeigen, zu denen Schäden an den langen Nervenfasern zählen, die in die Füße führen. Diese Nervenschäden werden auch Polyneuropathien genannt. Etwa jeder dritte Diabetiker ist laut dem „Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2021" davon betroffen. Zur Strategie gegen die Nervenschäden bei Menschen mit Diabetes gehört eine Senkung erhöhter Blutzuckerwerte. Außerdem müssen Ärzte und Patienten gegen weitere Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen vorgehen. Vielfach gilt es außerdem, einen Vitamin-B1-Mangel zu behandeln. Dieser entwickelt sich häufig bei Diabetikern, weil das wichtige Nervenvitamin vermehrt über die Nieren ausgeschieden wird. Das Defizit kann Nervenschäden in den Füßen verursachen und sollte daher vollständig ausgeglichen werden. djd