Kleine Dinge können Großes bewirken. Interdentalbürsten sind ein sehr gutes Beispiel dafür. Denn Zähneputzen allein beseitigt nur etwa 60 Prozent der bakteriellen Plaque auf den Zähnen. Erst die tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume mit den kleinen Bürsten und Zahnseide sorgt für eine gründliche Mundhygiene, die wiederum zu einer besseren Allgemeingesundheit beitragen kann. Moderne Interdentalbürsten unterstützen aber nicht nur die Gesundheit.       

Erst die tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume mit Interdentalbürsten sorgt dafür, dass so viel schädliche Plaque wie möglich entfernt wird. Denn bakterielle Plaque ist nicht nur Ursache für Karies, sondern kann auch zu Parodontitis führen. Über elf Millionen Deutsche leiden Schätzungen zufolge daran, es ist eine oft unerkannte Volkskrankheit. Entzündetes Zahnfleisch ist dabei nur der Anfang: Der gesamte Zahnhalteapparat wird angegriffen, in der Folge kann es unbehandelt zu Zahnverlusten kommen. Auch steht die Parodontitis in negativer Wechselwirkung mit Diabetes und sie kann durch die Ausbreitung bakterieller Entzündungen im Organismus zur Entstehung weiterer systemischer Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen.

„Wer den Mundraum täglich gründlich reinigt, also zweimal täglich die Zähne putzt und täglich die Zahnzwischenräume reinigt, kann dem nächsten Kontrollbesuch beim Zahnarzt entspannt entgegensehen“, erläutert Zahnmediziner Dr. Ralf Seltmann. Es lohnt sich jederzeit, diese Routine aufzunehmen. Bis aus dem guten Vorsatz eine regelmäßige Gewohnheit wird, vergehen Studien zufolge allerdings gut zwei Monate. djd

Parodontitis ist kein Kinderspiel!

Tag der Zahngesundheit 2021 – Gesund beginnt im Mund

Das Thema Parodontitis birgt auf vielen Ebenen Zündstoff: So zählt die Entzündung des Zahnhalteapparats zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit – in Deutschland sind laut der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) im Auftrag der Bundeszahnärztekammer und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, 11,5 Millionen Menschen an schwerer Parodontitis erkrankt. Zudem verursacht diese Krankheit während ihres Anfangsstadiums nicht zwingend akute Beschwerden, weshalb sie häufig erst in einem fortgeschrittenen Entwicklungsabschnitt erkannt wird.

Parodontitis beginnt meist als einfache Gingivitis. Bleibt diese unbehandelt, dringen Bakterien tiefer in das Zahnfleisch ein, sorgen für Entzündungen, Zahnfleischbluten und im weiteren Verlauf für Zahnverlust. Unbehandelt kann sich eine Parodontitis zudem über die Mundhöhle hinaus im Körper ausbreiten. Bakterien gelangen in den Blutkreislauf, wandern durch den Körper und verursachen im schlimmsten Fall weitere Gesundheitsprobleme wie Arthritis, Herzkrankheiten, Schlaganfall und Diabetes.

Bei der Prophylaxe gegen Karies und Zahnfleischentzündungen ist mit Eigeninitiative viel zu erreichen. Mindestens zweimal am Tag sollten die Zahne mit einer Fluorid-Zahnpasta geputzt werden. Absolut notwendig bei der täglichen Zahnpflegeroutine ist zudem die Zwischenraumpflege. Hierbei können Interdentalbürstchen für größere Zwischenräume, sowie klassische Zahnseide für kleinere Zwischenräume Anwendung finden. Nach einer erfolgreichen Parodontitisbehandlung verhindern regelmäßige Nachkontrollen und Zahnreinigungen inclusive der Säuberung tieferer Zahnfleischtaschen in der Regel das Entstehen weiterer Entzündungen.

Der Tag der Zahngesundheit ist eine jährliche Veranstaltung und wird bundesweit mit vielen Aktionen begangen. Dieses Jahr steht das Thema „Parodontitis“ im Mittelpunkt. Im Land Baden-Württemberg setzen die Verantwortlichen mit der „Gruppenprophylaxe unter Coronabedingungen“ einen weiteren Schwerpunkt. izz