Mannheim. Adler-Torwart Felix Brückmann ist keiner, der durch divenhaftes Verhalten oder Eskapaden jeglicher Art auffallen würde. Der reaktionsschnelle Schlussmann gilt eher als ruhiger Vertreter seiner Zunft, der sich sehr eloquent und reflektiert gibt. So verwundert es nicht, dass er angesichts des Weggangs von Dennis Endras nach Augsburg und seiner damit einhergehenden neuen Rolle bei den Adlern als unangefochtener Stammtorwart nicht in Panik verfällt.       

„Grundsätzlich ändert sich für mich gar nichts. Ich hab mich schon in den vergangenen Jahren auf jedes Spiel so vorbereitet, als würde ich es spielen“, sagt Brückmann und ergänzt: „Außerdem habe ich mit Petri Vehanen einen erfahrenen Mann als Torwarttrainer, der diese Situation schon oft durchlebt hat und mir mit Rat und Tat zur Seite steht. Ich sehe nach meiner schweren Verletzung, wegen der ich ein Jahr nicht spielen konnte, alles auch etwas entspannter und möchte die Situation einfach auf mich zukommen lassen.“

Allerdings macht Brückmann kein Geheimnis daraus, dass Endras, zu dem er nach wie vor ein sehr gutes Verhältnis pflegt, für ihn eine große Lücke hinterlassen hat. „Es fehlt jemand sehr Wichtiges, das ist ganz klar. Als er mir seine Entscheidung nach dem letzten Saisonspiel in Berlin mitgeteilt hat, war das schon auch ein kleiner Schock, aber private Gründe gehen immer vor“, betont er.

Mit gutem Beispiel voran

Aber auch mit den beiden jungen Torhütern Arno Tiefensee und Florian Mnich, die er schon seit der Vorbereitung 2020 kennt, hat der umgängliche Torwart ein harmonisches Verhältnis aufgebaut. „Die beiden Jungs sind sehr gute Torhüter und ich finde es toll, dass die Adler uns momentan die Chance geben – und wir drei wollen das Vertrauen dann auch dementsprechend zurückzahlen“, sagt er.

Für den 31-Jährigen ist es indes das erste Mal, dass er zwei junge Spieler an seiner Seite hat. Als Vormund sieht er sich deswegen aber nicht. „Ich möchte einfach mit gutem Beispiel vorangehen. Dabei muss ich ihnen nicht sagen, was zu tun ist, sondern ich will es vorleben. Das gilt aber nicht nur für diese beiden Jungs, sondern generell hat man ein Alter erreicht, in dem man Vorbild für die Jüngeren sein möchte“, meint Brückmann. „Ich bin sowieso nicht der Typ, der große Reden hält, sondern möchte mit täglich guter Arbeit vorangehen“, ergänzt er und bleibt sich damit gewohnt treu. Philipp Koehl