Immer mehr Menschen wollen ihrer Trauer einen eigenen Ausdruck verleihen, Traditionen wandeln sich. Individuelle Geschichten und Bilder, die den Verstorbenen charakterisieren, treten in den Vordergrund. Besonderer Trauerschmuck spielt bei der individuellen Bewältigung von Trauer eine Rolle: So stellen immer mehr Anbieter Trauerschmuck her, beispielsweise aus Edelstahl, teils mit Gold- und Silberakzenten. Darin können Haare, Blüten oder Asche des Verstorbenen eingeschlossen werden. Persönliche Erinnerungen kann man auch in Form eines Fingerabdrucks auf einem kleinen Anhänger tragen, der Arm oder Hals schmückt. Die neue Art von Abschiedskultur kann sich ebenfalls in Trostengeln aus Holz ausdrücken, die mit einem letzten Gruß beschriftet an den Sarg geheftet werden. djd/imp 

Wandel bei Beisetzungen

Anteil kirchlicher Bestattungen gesunken

Immer weniger Bestattungen in Deutschland werden katholisch oder evangelisch begleitet. Nach den neuesten, aktuell veröffentlichten Angaben ist der Anteil weiter rückläufig und betrug im Jahr 2020 49,7 Prozent. Er lag damit erstmals unter der Hälfte (2019: 52,1 Prozent). Dies entspricht 489 664 Bestattungen bei insgesamt 985 572 Todesfällen, davon 253 118 evangelisch und 236 546 katholisch Bestattete. Im Jahr 2000 waren es noch 71,5 Prozent. Die vorliegenden Zahlen ergeben sich aus Statistiken der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland, die von Aeternitas, der Verbraucherinitiative Bestattungskultur, ausgewertet wurden. Am rückläufigen Anteil kirchlicher Bestattungen verdeutlicht sich der tiefgreifende Wandel, dem das Bestattungswesen in den letzten Jahrzehnten unterliegt. Traditionen und religiöse Bräuche verlieren an Bedeutung. Dies zeigt sich unter anderem auch am Trend zur Feuerbestattung. Über 70 Prozent der Verstorbenen werden hierzulande mittlerweile eingeäschert, vor 30 Jahren betrug der Anteil weniger als ein Drittel. Aeternita