Trauer soll nicht nur Tristesse sein. Dazu gehören auch schöne Erinnerungen an besondere, gemeinsame Momente mit dem Verstorbenen. Deshalb geben sich immer mehr Menschen nicht damit zufrieden, an traditionellen Trauertagen ein Grabgesteck auf den Friedhof zu bringen.

Vor allem Jugendliche stemmen sich in der Trauer oft vehement gegen Konventionen und möchten eigene Wege gehen. Auf der Suche nach alternativen Formen des Abschieds und der Verarbeitung des Kummers fragen sich die Hinterbliebenen zunehmend, was sie wichtig finden und was zu dem Verstorbenen passt.

Verbindung zum Verstorbenen

In diesem Zusammenhang rückt das Bedürfnis in den Mittelpunkt, eine Verbindung zu halten und den geliebten Menschen nicht aus dem Gedächtnis zu verlieren. Das fängt für viele damit an, die Trauerfeier nach eigenen Vorstellungen zu gestalten – um mit dem Schmerz, den sie fühlen, fertig zu werden. Mancher notiert in dieser Situation Geschichten über gemeinsame Erlebnisse mit dem Verstorbenen oder hört zusammen mit anderen Freunden dessen Lieblingssong. Eva Deppe kennt sich mit der individuellen Bewältigung von Trauer aus – besonders mit Trauerschmuck. Das sind besondere Schmuckstücke aus Edelstahl, teils mit Gold- und Silberakzenten. In ihnen werden in einer unsichtbaren Kammer Haare, Blüten oder Asche des Verstorbenen eingeschlossen.

Ein würdevoller Abschied

Eine weitere Möglichkeit, persönliche Erinnerungen mit sich zu tragen, ist eine kleine Platte, die Arm oder Hals schmückt. Auf ihr befindet sich der mit einem Laser aufgetragene Fingerabdruck des Verstorbenen. „Der Fingerabdruck ist wie das Markenzeichen oder die Unterschrift des Verstorbenen – etwas, das bleibt, Halt geben und Trost spenden kann“, sagt Eva Deppe. Für die Platte mit den Fingerabdrücken werden diese mit einem Spezialverfahren abgenommen. Digital oder mit der Post können die Daten übermittelt werden.

„Die Abdrücke können eine große Hilfe bei der Trauerbewältigung sein. Dies ist nicht immer sofort der Fall, weil der Schockmoment des Verlustes zu groß ist. Doch nach einiger Zeit sind viele Trauernde sehr froh, Erinnerungen in Form eines Schmuckstücks bei sich zu haben“, versichert Eva Deppe. djd