Achtung, Achtung! Hier ist die Sendestelle Berlin im Vox-Haus auf Welle 400 Meter": Mit diesen Worten ging am 29. Oktober 1923 die Funk-Stunde AG als erster offizieller Radiosender in Deutschland auf Sendung. Dies gilt als Geburtsstunde des öffentlichen Rundfunks, und zum 100. Jahrestag zeichnet das Technoseum mit einer Ausstellung die Mediengeschichte in Deutschland nach - von den Anfängen der Funktechnik über den Aufstieg von Hörfunk und TV zu Massenmedien bis hin zu den Social-Media-Plattformen, die den Medienkonsum unserer Gegenwart prägen. Die Große Sonderausstellung Baden-Württemberg mit dem Titel „Auf Empfang! Die Geschichte von Radio und Fernsehen" ist vom 17. November 2022 bis zum 12. November 2023 in Mannheim zu sehen.

Auch das West-Sandmännchen (1970er Jahre) gehört zur Ausstellung. BILD: TECHNOSEUM, KLAUS LUGINSLAND
Auch das West-Sandmännchen (1970er Jahre) gehört zur Ausstellung. BILD: TECHNOSEUM, KLAUS LUGINSLAND

Über 300 Objekte sind zu sehen, darunter ein Hörfunkstudio des SWR aus den 1960er Jahren, eine noch funktionstüchtige Sende-Bildregie des Rhein-Neckar-Fernsehens aus den 90ern, die Technoscouts regelmäßig vorführen, sowie ein Original-Film-Set aus der Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten". An Mitmach-Stationen können sich große wie kleine Bewegtbild-Begeisterte unter anderem vor einen Greenscreen stellen, die Intro-Melodien legendärer Serien erraten oder Filmsequenzen vertonen und auf diese Weise dem mittlerweile weitgehend verschwundenen Beruf des Geräuschemachers nacheifern. Nicht zuletzt gibt es ein Wiedersehen mit TV-Helden etwa aus der Sendung mit der Maus, der Augsburger Puppenkiste, der Sesamstraße und dem Ostwie West-Sandmännchen.

Das Thema Medienkompetenz erhält einen eigenen interaktiven Bereich. Im Fokus steht dort die Frage: Was bedeutet die digitale Welt ganz konkret für unseren Umgang mit Medien heute? Die eigene Medienkompetenz zu schulen ist das Ziel, wenn man beim Faktenchecker-Spiel Nachrichten einem Fake-News-Test unterzieht und herausfindet, wie Such-Algorithmen und Filterblasen im Netz funktionieren. Beste Voraussetzungen also, um sich nach dem Museumsbesuch sicher und selbstreflektiert im Mediendschungel zu bewegen. red