Auch wenn sie dort gut überleben: Die vielen Wochen im dunklen, kühlen Winterquartier sind kein Ferienparadies für Gartenpflanzen im Kübel. Die Bedingungen sind dort oft nicht optimal, weshalb die Pflanzen unter anderem lange, dünne und schwache Triebe bilden. Daher sollte man ihnen zum Winterende eine Kosmetikbehandlung gönnen. Vertrocknete oder auch faulige Triebe werden weggeschnitten sowie lange Triebe stark eingekürzt, rät die Bayerische Gartenakademie. So kommt wieder mehr Luft und Licht an die Pflanzen. Außerdem entfernt man so auch Krankheitserreger und Schädlinge, die an den zu langen und dünnen Trieben sitzen können. Haben die Gartenpflanzen im Winterlager viele trockene, manchmal auch feucht-faulige Blätter entwickelt, sollten diese ebenfalls entfernt werden. 

Laut Gartenakademie handelt es sich dabei um Grauschimmel-Herde, die Pflanze könnte Schaden nehmen. Ab Ende Februar können die Kübelpflanzen raus aus den dunklen und kühlen Winterlagern und bereits etwas heller und wärmer stehen. Zugleich erhalten sie wieder Gießwasser, wenn auch anfangs noch wenig. Denn mehr Wasser benötigen die Wintergäste im Haus erst wieder, wenn sie grüne Blätter bilden, über die Wasser auch verdunsten kann. Aber eines darf man noch nicht tun: Die Gartenpflanzen im Topf zurück ins Freie bringen, selbst wenn die Außentemperaturen zweistellig sein sollten. Sie müssen erst wieder an die Witterungen gewöhnt werden. Daher kommen die Kübelpflanzen im März und April bei milden Temperaturen zunächst am besten nur tagsüber ins Freie, und zwar an einen nicht zu sonnigen Platz. Wenn die Frostgefahr im Frühjahr gebannt ist, dürfen sie ganz zurück nach draußen ziehen. dpa/tmn/Bild:dpa


Experten-Tipp: Gemüse im März vorziehen

Gartenbautechnikerin bei Gartencenter Beier, Mannheim-Sandhofen

Für viele Gemüse- und Kräutersorten ist jetzt im März der richtige Zeitpunkt für die Aussaat, denn dann stehen sie in den sonnigeren Monaten ab Mai schon in voller Blüte und bilden die ersten Früchte aus. Jedoch gerade in unserem deutschen Klima ist es zu dieser Jahreszeit noch zu kalt, um die Samen direkt ins Freiland zu säen. Damit die Pflanzen trotzdem rechtzeitig im März mit ihrem Wachstum beginnen können, empfiehlt es sich, Kräuter und Gemüse im Haus vorzuziehen.

Würden die Samen erst im Mai, wenn die Temperaturen stabil sind, ausgesät werden, so wären die Keimlinge durch die trockene Wärme höherem Stress ausgesetzt und die Entwicklung der Pflanze würde sich verzögern. Auf der Fensterbank in einer Anzuchtschale kann dagegen schnell und einfach ein warmes, feuchtes Klima geschaffen werden - die perfekten Keimbedingungen für die Samen.

Für eine Vorzucht im März eignen sich Auberginen, Basilikum, Blumenkohl, Brokkoli, Chili, Gurken, Knoblauch, Kohlrabi, Lauch, Mangold, Paprika, Petersilie, Schnittlauch, Sellerie, Spinat und Tomaten.

Von Afra Stoll