„Pappmöbel haben vor allem jüngere Fans“, sagt die Einrichtungsexpertin Gabriela Kaiser aus Landsberg am Lech. Denn während ältere Menschen häufig mehr Wert auf Polster und Komfort legen, hat bei der jungen Zielgruppe die Flexibilität Priorität. Besonders wenn man noch Umzüge vor sich habe, profitiere man von dem schnellen Auf- und Abbau sowie dem leichten Transport, so Kaiser. Doch es gebe da noch auch eine weitere, gerade stark wachsende Zielgruppe – die umweltbewusst ist und den Fokus auf Nachhaltigkeit legt, sagt Ursula Geismann, Geschäftsführerin der Initiative Furnier + Natur. In Kombination mit dem minimalistischen Design träfen Pappmöbel damit den Zeitgeist. Auch der Trendforscher Frank A. Reinhardt sieht das so. Zwar sagt er: „Ich verbinde Pappkartons vor allem mit Umzug und Stress.“ Doch wenn diese Assoziation durch ein „pfiffiges, individuelles Design“ aufgelöst werde, können Pappmöbel „ein Statement für eine mobile und nachhaltige Gesellschaft“ sein.

Individuell sind gerade die Kindermöbel aus Pappe, die häufig für Kindergärten angeboten werden – aber natürlich daher auch im Kinderzimmer Platz finden können. Sie lassen sich teils ganz nach dem eigenen Geschmack verändern – sie lassen sich bemalen, bekleben und tapezieren.
     

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Auf den ersten Blick nicht erkannt: ein Regal aus Pappe. – BILDER: picture alliance/dpa/Room In A Box, Papercomb

Die Energiemenge, die die Wärmepumpe verbraucht, ist kleiner als die Wärme, die sie gewinnt: Moderne Modelle schafften mit einer Kilowattstunde Strom bis zu fünf Kilowattstunden Wärme. Aber das ist natürlich auch abhängig von der Außentemperatur. „Je geringer die Temperaturdifferenz zwischen Außenluft und gewünschter Beckentemperatur, desto weniger Energie muss die Wärmepumpe selbst produzieren - desto effizienter arbeitet sie also“, erklärt Wanschura. Eine ebenfalls vergleichsweise energieeffiziente Alternative ist das Beheizen des Pools mit Sonnenenergie. „Die einfachste Lösung sind Kunststoffabsorber, die es in Form von Matten, Platten oder Schläuchen gibt“, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft in Berlin. Sie werden direkt im Garten, auf dem Hausdach oder auf dem Garagendach montiert. Das Poolwasser durchströmt die Absorber direkt und erwärmt sich dabei – wie in einem Gartenschlauch, der in der Sonne liegt, beschreibt Ute Wanschura. So lassen sich Temperaturen erreichen, die um vier bis zehn Kelvin über dem eines unbeheizten Beckens liegen – was vier bis zehn Grad Celsius entspricht. „Der Pool sollte möglichst nah am Absorber sein, um Wärmeverluste im Leitungsweg gering zu halten“, rät die Poolexpertin. Und Carsten Körnig rät, dass die Fläche eines Kunststoffabsorbers idealerweise 0,7 bis 1,2 Quadratmeter Absorberfläche je Quadratmeter Beckenoberfläche betragen sollte.

Individuelles Design und sechs bis zehn Jahre Lebensdauer

Von Vorteil für die Kleinen: Das geringe Gewicht nimmt den Möbeln eine potenzielle Verletzungsgefahr, sagt Thomas Wyschkon, Geschäftsführer des Herstellers Papercomb. Doch halten die Möbel das Toben der Kinder und das Gewicht Erwachsener überhaupt aus? „Konstruktionen aus Wellpappe werden auch im Bereich der Schwertransporte verwendet und sind für eine hohe Belastung geeignet“, erklärt der Gründer vom Hersteller „Room in a Box“, Gerald Dissen. Durch die mehrschichtige Wabenstruktur verteilt sich das Gewicht gleichmäßig, wodurch ein leichter Karton schweres Gewicht aushält. „Wellpappenkonstruktionen sind sehr stabil“, sagt auch die Möbelexpertin Ursula Geismann. Ein klassisches Bett ist für 150 bis 200 Kilogramm ausgelegt. Fliehkraft-Tests haben Geismann zufolge gezeigt, selbst wenn man sich mit Schwung auf ein Pappbett schmeißen würde, die meisten bis zu 1000 Kilogramm aushalten. Und je nach Qualität haben Pappmöbel eine Lebensdauer zwischen sechs und zehn Jahren. „Natürlich kommt es darauf an, wie man damit umgeht und ob beispielsweise ein Haustier die Möbel anknabbert“, sagt Geismann.
     

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Flexibleres Wohnen ermöglichen so mache Pappmöbel: Dieses Regalmodul vom Hersteller Room In A Box zum Beispiel lässt sich schnell und ohne Werkzeug aufbauen – und auch immer wieder verändern. BILDER: picture alliance/dpa/Room In A Box, Papercomb

Die Leichtbautechnik versteckt sich übrigens auch in manchen Möbeln, die nicht nach Pappe aussehen, sagt Design-Journalist Frank A. Reinhardt. Denn um Gewicht zu sparen, bestehen Platten von Schreibtischen und Schranktüren in ihrem Inneren aus Pappe. Das erleichtert nicht nur den Transport, sondern spart dabei Transportenergie, was wiederum zu einer besseren ökologischen Bilanz beiträgt. Außerdem lassen sich Pappmöbel dank durchdachtem Design sowie Falt- und Stanztechnik ohne weitere Montageteile wie Schrauben und Kleber zusammenbauen – auch dies ist nachhaltig. Je nach Hersteller werden Pappmöbel zudem aus 75 bis 95 Prozent Recyclingpapier hergestellt - ebenfalls ein Umweltplus.

Haben die Möbel dann doch einmal ausgedient, können sie oft im Altpapier entsorgt und somit in den Kreislauf zurückgeführt werden. „Eine fachgerechte Entsorgung ist für den Nachhaltigkeitsaspekt entscheidend“, betont Reinhardt. Damit die Möbel ein langes Leben haben, ist es wichtig, sie von Wasser, aber auch von Feuer fernzuhalten. Ein umgeschüttetes Glas Wasser stelle zwar für den Papptisch oder - hocker kein Problem dar, man sollte es jedoch schnell aufwischen, um stehende Nässe zu vermeiden, rät Geismann. Zur Reinigung empfiehlt die Möbelexpertin ein nebelfeuchtes Tuch. In dem Zusammenhang sollte man wissen: „Die Verwendung von Pappmöbeln ist nur für bestimmte Anwendungsbereiche und Räume sinnvoll, so macht die Verwendung von Pappmöbeln im Badezimmer oder im Outdoor-Bereich keinen Sinn“, sagt Reinhardt. Und wenn Kerzen auf den Pappmöbeln stehen oder in den Räumen mit diesen Stücken geraucht wird, warnt der Möbelexperte vor einer höheren Entflammbarkeit im Vergleich zu anderen Möbeln.

Ob es die Pappmöbel von der Nische auch in den Mainstream schaffen, bleibt trotz der trendigen Kaufargumente für diese aber fragwürdig. Viele Menschen werden weiterhin Holzmöbel bevorzugen, erwartet die Trendanalystin Kaiser. Gleichzeitig ist sie überzeugt: „Die Zielgruppe für Pappmöbel wird weiter wachsen.“ Denn umweltbewusste Materialien werden immer wichtiger und Pappe sei deutlich nachhaltiger als billiger Pressspan. Vera Kraft, dpa